Erste Erkundungstouren auf eigene Faust! + Der Alltag kommt.

Dienstag, 03.03.2015

Guten Abend liebe Leserinnen und Leser :)

It's me again aus dem kalten, windigen, gestern etwas verschneiten Nairn! Hier eine kurze Zusammenfassung der Erlebnisse der letzten Tage:

Am Sonntag bin ich direkt nach dem Frühstück aufgebrochen um meine nähere Umgebung etwas zu erkunden. Beim Herausgehen habe ich natürlich prompt die ältere Lady von nebenan getroffen, die gerade vom Gassi mit ihrem supersüßen braunen kleinen Hund zurückkam. Die Menschen hier sind so nett! Wir haben kurz miteinander gesprochen und ich habe ihr erzählt, dass ich mir etwas die Umgebung anschauen möchte. Und da hat sie direkt vorgeschlagen ob ich nicht einmal mit ihr und ihrem Hund zusammen Gassi gehen möchte. Sie würde mir dann den Wald zeigen. Ich habe mich bei ihr für das Angebot bedankt und gesagt, dass ich mich sehr freuen würde. Dann war das kurze Gespräch auch schon rum und ich bin los. Der Wald hier ist wunderschön und irgendwie ganz anders wie der Deutsche. Er ist noch viel wilder und wuchernder. Ich ging immer weiter den Weg hinauf, bis sich der Wald lichtete und ich auf die Berge und das Meer sehen konnte. Was für ein wunderschöner Ausblick!! Sogar ein Regenbogen schlich sich auf das Bild:

Beim weitergehen musste ich wieder einmal feststellen wie viele Schafe es hier gibt! Wahnsinn!!

Ich hab das Gefühl, dass hier einfach auf jedem Stück Grün Schafe (oder irgendeinanderes Vieh) stehen muss.

Am Montag begann dann der ernst des Lebens! Ich musste das erste mal Bügeln und Staubsaugen (not too bad actually ;) ). War eigentlich noch ganz gechillt.

Mittags habe ich mich dann spontan dazu entschlossen nach Inverness zu fahren und mir die Stadt einfach noch einmal alleine anzuschauen. Giles hat mich freundlicherweise zum Bahnhof gefahren (, weil ich noch keinen Plan hatte wo der ist, jetzt weiß ich's aber!) und dann ging es mit dem Zug nach Inverness. Wunderschöne schottisches Landschaft! Überall nur grün, und wen wunderts: Tausende Schafe! Kleine, große, weiße, braune, schwarze, welche mit Hörnern, welche ohne usw.

Endlich in Inverness angekommen war ich erst einmal verwirrt. Ich konnte gar nicht einfach so den Bahnsteig verlassen, wie man das in Deutschland gewöhnt ist. Da waren solche kleinen Tore und da stand sogar jemand, der aufpasste, dass da niemand drüber klettert. Ich war erst einmal verwirrt. Dann habe ich gesehen wie ein anderer Mann sein Zugticket in einen kleinen Schlitz steckte und daraufhin das Türchen aufging. Na toll, erstmal Zugticket rauskramen! Aber als ich es dann endlich aus den Tiefen meiner Handtasche herausgezogen hatte, hatte der Automat genauso schnell mein Ticket gefressen und ich war mitten in dem kleinen Städtchen.

Klein ist Inverness wirklich. Es ist zwar die Hauptstadt der Highlands, aber irgendwie gibt es dort nicht viel. Zuerst bin ich nur rumgelaufen und habe mir alles nocheinmal genauer angeschaut. Den River Ness z.B.:

Und immer wenn ich das Gefühl hatte mir würde gleich das Gesicht einfrieren (es war nämlich so kalt, dass es zwischendurch auch mal schön geschneit hat!) bin ich in irgendeine Kirche oder in ein Kaffee geflüchtet. Ich habe mir auch kurz das Schloss von Inverness (das heutige erbaut in den 1830/40ern) angeschaut, wo noch heute die Sitzungen des schottischen Parlaments stattfinden:

 

 

Übrigens: Nur der Glaube zählt!!

Nochmal übrigens: In Inverness schließen die Geschäfte um 17:30!!! Aaaalteeeeer :D deswegen musste ich dann leider 'ne halbe Stunde am Bahnhof rumgammeln. Gott sei Dank gab es dort einen beheizten, geschlossenen Warteraum.

Am Dienstag morgen habe ich dann gelernt, was bald meine Routine werden wird. Wie man Connie morgens richtig für den Kindergarten vorbereitet :) Eigentlich ist das alles gar nicht so schwer. Das schwerste ist wahrscheinlich noch Porrige (Haferbrei) zu kochen. Dann habe ich beschlossen, doch zu versuchen meine Hausarbeit zu schreiben, weil es in Inverness eine Unibibliothek gibt, die ganz gut zu sein scheint. Mittags sind wir dann zu Bekannten in Elgin gefahren. Auf der Fahrt wurde ich wieder einmal überrascht. Wir sind an einer Weider mit Tieren vorbei gefahren, die ich ersteinmal nicht erkannt habe. Nach genauerem hinschauen sah ich, dass dort eine ganze Herde Schweine stand! Schweine! Unter freiem Himmel, auf der Wiese, mit Schlamm und Gras unter ihren Füßen! Ich war positiv überrascht. Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben in Deutschland so viele Schweine unter freiem Himmel leben sehen! Meine Gasteltern konnten meine Aufregung nicht ganz verstehen, aber ich habe ihnen dann einfach erklärt, dass Schweine in Deutschland kein so schönes Leben haben.

In Elgin angekommen haben wir dann bei den Bekannten gechillt: Ein sehr nettes Ehepaar mit 2 Kindern :) Lustig, was die für Vorurteile über Deutsch haben (beide haben mal 4 Monate in Düsseldorf gelebt!):

Deutsche lieben es sich zu betrinken!

Joaaa manche lieben das bestimmt 😀 Aber ich musste dann erstmal klarstellen, dass es in Deutschland auch durchaus sehr viele Menschen gibt, die das nicht so mögen.

Deutsche haben das beste Bier und die meisten Bierbrauereien der Welt.

Jop, true story :)

Die Deutsche Sprache klingt unglaublich aggressiv.

Hmmm kann sein, dass sie sich für Nicht-Deutsche so anhört.😛 Der Bekannte kannte z.B. das Video, wo zuerst ein Wort auf Englisch dann Französisch und dann auf Deutsch gesagt wird, z.B.: Butterfly, Papillon,

SCHMETTERLING!

Manche ihrer Ansichten waren auch glaube ich komplett nur auf Düsseldorf bezogen:

Ja man kann da Abends auf der Straße überall Bier kaufen, weil die Kneipen so voll sind. Kp also in Saarbrücken und Koblenz habe ich das jetzt noch nicht erlebt :D

Abends habe ich dann Connie das erste mal ins Bett gebracht. Fast alleine. Sie ist einfach so ein liebes Mädchen!! Ich habe ihr die Geschichte vom Gruffalo vorgelesen (Eine Maus läuft durch den Wald und trifft einen Fuchs, eine Schlange und eine Eule, welche alle die Maus essen wollen. Die schlaue Maus erzählt allen, dass sie sich mit einem Monster namens Gruffalo treffen wird und das das Gruffalo gerne Fuchs, bzw. Schlange oder Eule, isst. Die Raubtiere machen sich dann immer schnell vom Acker, bis dann plötzlich die Maus (oh schreck!) das Gruffalo trifft!! Aber weil die Maus so schlau ist, erzählt sie dem Gruffalo sie sei das meist gefürchteste Tier des Waldes und geht mit ihm zusammen durch den Wald. Sie treffen alle Tiere und diese hauen aus Angst vor dem Gruffalo ab, welches denkt, dass sie aus Angst vor der Maus abhauen würden. Als dann die Maus sagt, dass sie hungrig auf Gruffalo wäre, rennt dieses schnell davon und die Maus kann seelenruhig ihre Nuss essen.) . Ich glaube die werde ich ihr jetzt jeden Tag vorlesen müssen, weil Connie diese heute schon wieder hören wollte :D Als zweites habe ich ihr noch eine andere Geschichte vorgelesen. Dann habe ich ihr noch Twinkle, twinkle gesungen und noch 2 deutsche Gute Nacht Lieder, weil ich keine Englischen kenne. Sie war ganz fasziniert von dieser fremden Sprache!

Heute hab ich eigentlich hauptsächlich gechillt, aber weil Rosy heute Abend zum Chor musste und Giles arbeiten ist, musste ich Connie ganz alleine ins Bett bringen. Es hat alles echt super gut geklappt, außer ihre Schlafuhr zu stellen: weil Connie früher immer einfach irgendwann Mitten in der Nacht vor Rosy und Giles Bett stand, weil sie dachte es wäre Zeit aufzustehen, haben sie eine Uhr gekauft. Wenn man es schafft sie richtig zu programmieren zeigt sie die ganze Nacht einen Stern an, der im Bett bleiben bedeutet, und morgens um 7:30 geht dann die Sonne auf und Connie darf aufstehen. Nach 100 versuchen hat das Einstellen dann auch geklappt. Ich habe ihr ihre Gute-Nacht-Milch gegeben, Gruffalo vorgelesen, Zähne geputzt, noch ein anderes Buch vorgelesen und ihr dann noch ein Paar Gute-Nacht-Lieder gesungen und dann hat sie brav geschlafen und ist auch nicht mehr raus gekommen oder so.

Im Moment schaue ich mir so eine Arte englisches "Das perfekte Dinner" an. Hier kommt irgendwie noch mehr Scheiß im Fernseh als in Deutschland :D Vor dem heutigen Tag habe ich hier noch gar kein Fernseh geschaut! (Liegt an der Lage des Fernsehers und daran, dass Rosy und Giles kaum Fersehen; Genauere Hausbeschreibung kommt noch irgendwann ;) )

So das wars jetzt erstmal. Rosy hat mich in Verbindung mit einem anderen Deutschen Aupair aus Elgin gesetzt. Ich hoffe, dass sie mich dann mal auf einen Ausflug mit einer größeren Aupairgruppe mitnimmt.

Ich hoffe auch, dass es euch allen zu Hause gut geht :)

Eure Sabrina

PS: Da Rosy es jetzt auf Facebook gepostet hat, ist es wohl offiziell! Connie wird Anfang September einen kleinen Babybrother oder eine kleine Babysister bekommen :) Ich weiß es schon seitdem ich hier bin, aber ich wollte warten, bis es kein großes Geheimnis mehr ist. Ich bin richtig aufgeregt ihren Bauch wachsen zu sehen. Im Moment ist das Baby schon so 10 cm groß und auf den Ultraschalbildern sieht es schon richtig aus wie ein kleiner Mensch. Richtig, richtig cool!!!!