English Food Part 2

Sonntag, 31.05.2015

Hallo liebe Leserinnen und Leser :)

Heute möchte ich euch mal wieder auf eine kulinarische Reise durch England und Schottland mitnehmen. Seit dem letzten Eintrag habe ich wieder viele neue Dinge probiert und wieder einmal muss ich es schreiben: Hier schmeckt es genau so gut wie in Deutschland, vielleicht teilweise sogar etwas besser!

Los geht's:

Cottage Pie

Als Flo und Kai da waren habe ich ihnen das am ersten Tag zum Abendessen aufgetischt. Und es hat ihnen sowas von gut geschmeckt 🙂 Dabei ist es eigentlich ein so einfaches Gericht: Man brät Rinderhackfleisch mit Zwiebeln, Möhren und Erbsen an, macht Kartoffelpüree und gibt dann zuerst die Fleischgemüsemischung und oben darauf das Püree in eine Auflaufform. Und dann kommt das ganze für eine halbe Stunde in den Backofen, nur damit das Püree oben knusprig wird (also am besten ritzt man das Püree mit einer Gabel ein, damit sich mehr Kruste bildet). Das genaue Rezept lasse ich mir natürlich noch geben (gell Flo 😛). Cynthia hat übrigens noch den Tipp gegeben, dass man auch Kartoffel-Süßkartoffel-Püree benutzen kann. Dann wird das Püree allerdings nicht sehr krustig, also am Besten noch etwas Käse darauf verstreuen. Wenn man das ganze mit Lammfleisch macht heißt es übrigens Shepperd's Pie.

Pork Pie

Schweinefleisch in Teig, halt wie ein Kuchen. Schmeckt ganz gut mit Senf drauf, ist aber wohl eher eine deutsche Angewohnheit auf Essen Senf drauf zu machen (die Essen hier auch zu Würstchen normalerweise keinen Senf 😮, ich immer mit meinen deutschen Sonderwünschen :D)

Toad in the Hole

Würstchen gebacken in einer Teigmasse (ähnlich herzhaften Pfannkuchen und Yorkshire Puddings), die die Würstchen komplett umschließen soll. Wir haben das mit Salzkartoffeln aus dem eigenen Garten, bisschen Gemüse und viel Bratensoße gegessen. Seeeeehr lecker :) Vor allem wenn man den Teig in die Bratensoße tunkt und auf die Würstchen bisschen Senf macht 😛!

Yorkshire Puddings

Kleine Muffingförmige Pfannkuchen, die als Beilage mit brauner Soße gereicht werden. War okay, es geht aber nichts über Knödel als Beilage zum Sonntagsbraten :D

Traditionelles schottisches Frühstück

Joa, also was hätten wir denn da: 1. Roasted Bacon: Ja das kennen wir alle, einfach normal gebratener Schinken.
2. Baked Beans: Darüber habe ich auch schon berichtet. Bohnen in Tomatensoße.
3. Fried Egg
und jetzt die unteren drei Dinge, von Links nach rechts:
4. Potato Scone: Eine Art Toast aus Kartoffeln
5. Black Pudding: extrem gebratene Blutwurst
6. Lorne Sausage: ein quadratförmiges Stück gebratene grobe Wurst.
Ich fand's ganz lecker, ist jetzt aber nicht so ganz mein Ding für's Frühstück. Da mag ich doch Nutella lieber :D

Haggis Neeps and Tatties

Ja eeeendlich nach Monaten in Schottland habe ich auch das mal probiert. Zuerst auf den Piping Games in Forre in Form eines Pasties, und in Glasgow auch mal in wirklich, so richtig traditionell, aber voll bonzig aussehend:

Haggis ist ganz einfach irgendwelches Fleisch und Innereien zerkleinert und in einem Schafsmagen im heißen Wasser gegart wird. Traditinell wird er eigentlich immer mit Neeps (=turnips=Steckrüben) und Tatties (=potatoes=Kartoffeln), beides in Püreeform gegessen. Ja das ist wohl wirklich DAS Gericht Schottlands und mir hat's geschmeckt!

 

Sweet and Sticky Stuff

Trifle

Ein Desser bestehend aus aufeinander geschichteter Vanillesoße, in Alkohol getränkten Löffelbiscuit, darauf z.B. Waldbeeren und darauf Schlagsahne. Ganz lecker, aber nicht mein absoluter Favorit.

Sticky Toffee Pudding

Ein super süßes kuchenartiges Dessert, also ein Kuchen der in Toffesoße getränkt warm serviert wird. Irgendwie total schokoladig, klebrig und ich weiß jetzt nicht sooo genau was drine ist. Aber nach Wikipedia ist das ein Biscuitkuchen mit Datteln und Toffeesoße drinne. Das ganze wird noch schön mit Vanillesoße serviert. Schmeckt jedenfalls mega geil :)

Eton Mess

Wahrscheinlich einer meiner Favoriten: Man vermische Erdbeeren mit zerbröselten Baisers und Schlagsahne. So einfach, aber so lecker! Benannt ist es nach der total schicken Jungs-College Eton, wo es traditionell immer zum jährlichen Cricket-Tounier serviert wird. Und es ist einfach sooooooo lecker! Auch ein großer Favorit der Schotten, weil man im Supermarkt immer Baisers direkt neben den Erdbeeren findet 😀

Victoria Sponge Cake

Ein Kuchen aus 2 Biscuitböden. In der Mitte ist Marmelade und Buttercreme, oben drauf noch einmal etwas mehr Buttercreme. Einfach und lecker + war der Lieblingskuchen der Königin Victoria, daher auch der Name 🙂

Lemon Drizzle Cake

Ein zitroniger Zitronenkuchen, kastenförmig und feuchter Teig (dadurch, dass der Saft einer Zitrone darüber nach dem Backen verteilt wird) und mit zitronigem Zuckerguss. Wird traditionell zum Tee gegessen. Schmeckt sehr fein :)

Summer Pudding

Also als ich davon das erste mal gehört hab, war ich ein bisschen irritiert, weil dieses Dessert mit altem Toastbrot gemacht wird. Aber es schmeckt einfach super geil und erfrischend: Sommerbeeren, werden mit Zucker und etwas Likör aufgekocht und ein bisschen eingekocht, dann über einer Schale in einem Sieb abtropfen lassen. Das Toastbrot wird dann in den Saft getunkt und damit eine Puddingform ausgekleidet. Daraufhin werden die Beeren in die Form geschüttet und das ganze wird nochmal mit getunktem Toast verschlossen. Die Puddingform schliessen und im Kühlschrank über Nacht stehen lassen. Der Pudding muss dann nurnoch gestürzt und geschnitten werden. Gegessen wird er dann mit ungeschlagener Sahne und noch mehr beerigem Likör (je nach belieben). Also ich fand's super gut :)

Pavlova

Also das ist jetzt wirklich kein klassischer englischer Nachtisch, aber er ist hier sehr beliebt! Alle berühmten Fernsehköche (wie z.B. Jamie Oliver) haben mindestens 1 Rezept dafür entworfen. Im Prinzip ist es ein sehr großes Baiser mit Sahne und Früchten drauf, kann man dann natürlich wandeln wie man will. Rosy hat ein Rezept vom guten Jamie gefunden: Pavlova mit gerösteten Haselnüssen und Birnen (Rezept findet ihr HIER). Als Rosy das das erste mal gemacht hat, haben wir es mit 3 1/2 Personen fast komplett verschlumpst :D Aber wenn man sich in Maßen hält und jeder nur ein Stückchen isst reicht das Rezept dicke für 8 Personen (wenn man die Baisermasse genug verteilt)! Also das Dessert ist hier jedenfalls ein großer Favorit.

Auf der Liste (ja Rosy hat letztens eine Liste angefertig, wo noch verschiedene Dinge draufstehen, die ich noch unbedingt probieren muss) stehen auch weihnachtliche Nachspeisen also dachten wir letzte Woche, Hey lass mal Weihnachtsdesserts vorbereiten! Hat auch ganz gut gepasst, weil wir am 14.07.2015 sogar den Kamin für den ganzen Tag anhatten 😀

Christmas Pudding

Ein gereifter stark alkoholhaltiger Kuchen, der viele getrocknete Früchte und Weihnachtsgewürze enthält. Übrigens wird er auch nicht gebacken, sondern in heißen Wasserdampf gegart. Beim Servieren wird der Pudding mit Brandy flambiert, danach wird er mit Brandysoße gegessen. Das krasse ist halt echt, dass der Kuchen manchmal schon Jahre alt ist und da einfach genug Alkohol drin ist, damit er nicht schlecht wird!Übrigens: hier ein mehr oder weniger verrückter englischer Brauch: Bei der Hochzeit wird traditionell der oberste Teil der Hochzeitstorte nicht gegessen, sondern abgehoben und für die Taufe des ersten Kindes luftdicht verpackt irgendwo aufbewahrt. Das haben Rosy und Giles übrigens auch gemacht (Rosy's Mum hat den Kuchen irgendwie eingewickelt, nicht eingefroren, und dann für 2 Jahre verwahrt) und der Kuchen war immer noch gut, dank hohem Alkoholgehalt. Hoch lebe der Vorgang 😀

Mince Meat Pie

Erstmal: Was ist Mince Meat? Trockene Früchte klein geschnippelt und mit weihnachtlichen Gewürzen in Alkohol eingelegt und gereift.
Das wird dann in einen Kuchen verbacken (eigentlich meistens eher in Plätzchen) und dann an Weihnachten gegessen.

Joa das war's jetzt mit meinem kleinen Lückenfüller. Bald, wenn ich mich dazu aufraffen konnte, gibt's dann auch den Blog zu Glasgow ;)