Edinburgh, die wahrscheinlich schönste Stadt der Welt?

Mittwoch, 03.06.2015

Huhuuuuuuu!

Heute soll es dann mal (endlich, sorry, sorry, sorry für die Verspätung) um meinen Aufenthalt in Edinburgh gehen. Ich war da vom 1.-3.6. und es war super cool :) Edinburgh ist echt eine tolle Stadt, Rosy sagt sie sei sogar schöner als London (kp war noch nie in Londen). Beginnen wir aber doch einfach mal am Anfang:

1. Tag (1.6.15): Ankunft, WTF, Regen, Depri!

Giles hat mich morgens zum Bus gefahren. Am Abend davor gab er mir schon verfrüht sein und Rosys Geburtstagsgeschenk für mich. Einfach so süß <3 : Sie haben mehrere Zeitschriften, Nüsse, und bisschen Schokolade gekauft, damit ich auf dem Weg nach Edinburgh perfekt verpflegt bin und mir auch nicht langweilig wird. (An meinem Geburtstag habe ich dann den Rest aufgemacht: eine Tasse wo "I <3 Scotland" draufsteht, eine Flasche Prosecco und eine sehr süße Karte.) Thanks a lot :)

Bei der Ankunft in Edinburgh war es etwas kühl und bewölkt. Ich hab dann erstmal das Hostel gesucht und dort den ersten Schock erlebt. Also irgendwie habe ich für 8 Pfund pro Nacht nicht viel, aber sowas habe ich jetzt auch nicht ganz erwartet. Also hauptsächlich die Küche hat mich geschockt. Die war so eklig, klebrig und da hat es übelst nach altem Bratfett gestunken. Und es gab noch nichtmals ein Fenster zum öffnen.....

Gut die Duschen waren jetzt auch nicht super schön, die Türen gingen kaum bis gar nicht zu. Die Toiletten waren okay und auch die Schlafzimmer waren sauber. Aber trotzdem einfach kein Hotel Adlon Kempinski hier 😀. Die Küche hat mich einfach total verstört 🤐 Ich kann mir nicht vorstellen wie man da wirklich mit den ekeligen, verklebten Pfannen und Töpfen kochen kann.... Habe dort einen kennen gelernt, der da jetzt noch 2 Monate lebt, weil das billiger als eine Wohnung ist....... Schon komisch so. Das komischste war in einem Raum mit lauter Fremden zu schlafen. Die erste Nacht habe ich glaube ich gar nicht geschlafen. Ich war die ganze Zeit in einer Art Halbschlaf. Also ich habe irgendwie alles mitgekriegt, aber scheinbar doch irgendwie geschlafen, weil am nächsten Tag war ich auch nicht sonderlich müde oder so.

(Gott sei Dank hat ja nicht irgendein Verrückter die ganze Zeit das Fenster aufgemacht, sodass wir Nachts die ganze Zeit halb erfroren sind!!!!)

Jedenfalls war der erste Tag dann etwas im Eimer. Es hat dann auch noch geregnet und so bin ich einfach bisschen planlos durch Edinburgh geschlendert. Wegen dem Regen bin ich dann noch ins Nationalmuseum gegangen, wo ich wieder ein bisschen mehr über die schottische Geschichte gelernt habe und eigentlich ziemlich coole Dinge, wie ein T-Rex Skelett gesehen habe.

So um 5 bin ich dann glaube ich zurück ins Hostel, weil ich einfach keinen Bock mehr hatte. Da hab ich dann gechillt und mit dem Typ, der da fest wohnt, gelabert. Später hat es endlich aufgehört zu regnen und ich habe mich entschlossen nochmal raus zu gehen und Restaurants und Bars auszuchecken, weil ich ja wusste, dass ich in der Küche definitiv nix kochen und nur so wenig Geschirr wie möglich benutzen würde. Dann hab ich ein super cooles Studentencafé gefunden, wo an dem Abend Studenten noch live musiziert haben und da noch einen getrunken und mich abgeregt und endlich wieder gute Laune bekommen :) Es würde alles gut werden und das Hostel werde ich auch überleben hab ich mir dann vorgenommen und so bin ich dann nochmal frohen Mutes zurück und joa, wie ich geschlafen habe habe ich ja schon beschrieben.

Tag 2 (2.6.15): Neue Bekanntschaft, Stadtführung und eine meiner dümmsten Ideen

Morgens habe ich mir leckeren Fertigporridge gekocht (wie die Maggi-5-Minuten-Terrinen im hygienischen Wegwerfbecher 😀) und dann beim Essen im Gemeinschaftsraum/-flur Christina kennengelernt. Sie kommt aus Österreich und witzigerweise hat sie auch Geschi und Englisch auf Lehramt studiert (nur ist sie schon fertig) und hat auch noch 'nen ähnlichen Nachnamen wie ich und wir waren demselben Schlafraum zugeteilt. Wir haben dann jedenfalls beschlossen zusammen eine Stadtführung zu machen (stand eh bei jedem auf dem Plan). Das besondere an unserer Stadtführung: Sie war 2 1/2 Stunden land und prinzipiell umsonst, nur am Ende konnte man dem Führer eine Spende nach Lust und Laune geben. Das fand ich echt cool, weil unser Tourguide sich so auch richtig mühe gegeben hat. Einer seiner einprägensten Sätze: "Heute haben wir richtig authentisches schottisches Wetter." Jaaaa das hatten wie (wobei ich sagen würde, dass die Winde teilweise schon echt extrem waren, mehr dazu später). Die Führung war jedenfalls spitze! Er hat uns durch die ganze Alstadt geführt (die mittelalterlichen Gebäude sind echt zauberhaft) und dabei sehr unterhaltsam uns allen die Geschichte Edinburghs näher gebracht, Tipps gegeben wo man günstig Wollschals etc. kaufen kann usw.

Danach sind Christina und ich noch zusammen zum Lunch nochmal in das Studentencafé gegangen (ich habe einen leckeren Bacon and Cheese Burger mit Pommes gegessen) und danach haben wir uns aufgeteilt.

Ich hatte die glorreiche Idee auf Arthur's Seat hochzuklettern. Edinburgh ist mehr oder weniger auf zwei ausgestorbenen Vulkanen erbaut: auf einem steht das Schloss und der andere ist noch Natur pur=Arthur's Seat. Schon auf dem Weg dahin war der Wind manchmal verdammt stark und hat einen manchmal halb umgeworfen. Aber die Sonne hat geschienen und so dachte ich ich muss diese Gelegenheit jetzt am Schopfe packen und da hoch. Im Nachhinein war es doch vielleicht eine ein bisschen riskante Idee: schon der Aufstieg hat mir große Schwierigkeiten bereitet (dabei war es nichtmals sonderlich steil, aber der Wind war manchmal einfach so stark!). Ich musste alle Paar Meter stehen bleiben und nach "Luft" japsen (Da war ich aber nicht die einzige: Jeder, abgesehen von so einem geilen Typ der den Berg mehrmals hoch und runter GEJOGGT ist (!), musste Atempausen einlegen). Als ich dann endlich soweit oben war, dachte ich: "Ach komm, ist sicher voll die gute Idee so richtig ganz nach oben auf die Felsen zu gehen. Der Wind hört bestimmt gleich auf." Haha nooooooot! Also ich bin bis ganz nach oben geklettert, aber Alter Verwalter. Oben angekommen war der Wind so stark, dass er meine Augenlider zum rumwabbeln gebracht hat und man echt kaum noch stehen konnte. Also habe ich erstmal Schutz hinter einem Felsen gesucht und abgewartet, aber es wurde nicht besser und so bin ich nochmal vorsichtig runter geklettert.... Bisschen lebensmüde war das schon 😛 Aber ist ja nochmal gut gegangen.

Dann war ich jedenfalls erst mal groggi und bin zurück ins Hostel geschlurft um dort ein kleines Nickerchen zu machen, bisschen zu snacken und lesen und dann sind Christina und ich Abends zusammen in eine Gruselbar gegangen, wo später auch Karaoke war. Das war dann noch echt cool :) (Coole Zusatzinfo für meinen Paten: Die Bar spielt auch immer Filme in einer Art kleinen Kinosaal und an diesem Abend haben sie Donnie Darko gespielt.)

3. Tag (3.6.15): Schloss, Schoookolaaaaaade und ENDLIIIIICH

Die zweite Nacht im Hostel war wesentlich besser. Habe wirklich auch für eine Zeit lang im Tiefschlaf verweilt.

Morgens waren Christina und ich zusammen im Elephant House Café frühstücken. Das ist das Café in dem J.K. Rowling angefangen hat Harry Potter zu schreiben! Für sie war es damals billiger sich dort Kaffee zu kaufen als ihre eigene Wohnung zu heizen!!! Das muss man sich erstmal vorstellen. Und heute ist sie sogar reicher als die Queen.

Ein sehr charmantes Café, wie der Name schon vorschlägt gibt es dort überall Bilder von Elefanten, Elefantenfigürchen und elefantenförmige Möbel. Außerdem hat man einen schönen Ausblick auf das Schloss und auf eine Schule, die 4 Türme hat, ganz zufälligerweise, wie Hogwarts auch 4 Häuser hat. Der Anblick vom Schloss und der Schule zugleich muss Rowling wohl auf die Idee einer Zaubererschule in einem Schloss namens Hogwarts gebracht haben. Es war zwar vielleicht bisschen teurer als sonstwo, aber dafür cool an dem Ort zu sein, wo Harry Potter seinen Anfang genommen hat.

Danach haben Christina und ich zusammen das Edinburgh Castle besichtigt. Das hat mich irgendwie so an Koblenz mit seiner Festung Ehrenbreitstein erinnert, gerade so die Lage auf einem Berg 🙂 Koblenz, I miss you! Im Castle haben wir auch die schottischen Kronjuwelen und den Stone of Destiny betrachten können! Sehr cool und sehr interessant. Danach mussten Christina und ich uns leider verabschieden, weil sie ihren Zug nach Inverness kriegen musste.

Mein letzter richtig ernsthafter Punkt war dann noch Carlton Hill, das schottische Athen. Ja klingt bisschen dämlich, aber in der schottischen Aufklärung waren die Autoren hier einfach so super klug und von sich selbst überzeugt, dass sie eine Akropolis bauen wollten, dann hatten sie aber nicht genug Geld um sie fertigzustellen. Also steht da jetzt 'ne halbe Akropolis auf dem Berg. Einen Hauch griechische Antike findet man sonst auch überall in Edinburgh, weil viele Gebäude mit Säulen geschmückt wurden.

Ich bin dann nochmal runter in richtig Greyfriars Kirkyard (ein sehr alter berümter Friedhof) marschiert, weil in der Straße Grassmarket kann man nämlich eine schottische Spezialität kaufen: einen Deep Fried Mars Bar. Wer sich fragt was das ist: Ein Mars-Schoko-Riegel, der in einen flüssigen Teig getunkt wird und dann fritiert wird. Hat angeblich 2000 Kalorien oder so, aber ich habe davon schon so viel gehört, dass ich den einfach sau gerne probieren mochte. Und es war auch einfach soooooooo lecker. Sah zwar vielleicht bisschen komisch aus, aber der Teig war richtig knusprig und das Innere war warm, weich, und schokoladig! Ich hatte danach richtig Bock auf noch einen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden. (War vielleicht auch gut so, weil Giles hat gesagt, wenn man 2 davon isst könnte man direkt sterben, weil die so ungesund sind 🤐, wahrscheinlich eine Übertreibung hoffe ich mal).

Dann war ich noch kurz am Grab von Lord Voldemort (Ja J.K. Rowling hat so einiges von Edinburgh in ihren Romanen verbraucht, wie z.B. einige Namen Verstorbener, die auf dem Greyfriar's Friedhof begraben liegen. Einige Beispiele: 1. Thomas Riddle, 2. Moodie, 3. MacGonagel). Das lustige ist auch echt, dass auf dem Friedhof lauter junge Leute rumlaufen, die nach den Grabsteinen von Harry Potter Charakteren suchen :D

Danach war ich vom ganzen rumgelaufe super müde und habe mir in Mary's Milk Bar einen Mokka gekauft mit Orangen-Zimt-Schokolade drinne. Alter das war der leckerste Mokka den ich je getrunken habe!!! Super, super fein. Und so ein süßes Café! Oma, ich glaube das hätte dir richtig gut gefallen. Das Café selber war im 50er-Jahre-Stil eingerichtet, die Verkäuferinnen auch in weite Röcke gekleidet, im Hintergrund leise 50er-Jahre Musik. Einfach richtig gemütlich!

Nachdem ich dann mal meinen Rucksack im Hostel abgeholt habe, habe ich mich noch in den Park an der Princess-Street gechillt und versucht bisschen zu schlafen, aber das ist gar nicht sooo einfach auf einer Parkbank. Jedenfalls habe ich dann dort noch ein bisschen gelesen und darauf gewartet, dass es endlich Zeit wurde zum Flughafen zu fahren. Aber wie das so ist, wenn man auf etwas wartet, dauert es dann einfach doppelt so lange!

Als ich dann keinen Bock mehr auf lesen hatte war ich mir noch einen Wollschal shoppen und bin nochmal Kaffee trinken gegangen (man hat ja sonst nichts zu tun in Edinburgh ;D). Dann ging es endlich zum Flughafen, wo ich dann eeeeeendlich nach 3 Monaten meinen Freund wieder sehen konnte! Dieser erste magische Augenblick, war geauso wie ich ihn mir erhofft hatte :)

 

Ja das war's von meinen drei Tagen in Edinburgh. Ich habe meine Zeit dort jedenfalls doch sehr genossen und diese Stadt mit ihren mittelalterlichen Gässchen ist jedenfalls immer einen Besuch wert (bin jetzt schon am überlegen, wann ich nochmal hinfahren soll)! Es gibt da einfach so unendlich viel zu sehen, dass ist in drei Tagen einfach gar nicht zu schaffen. Edinburgh, hope to see you soon again!

Bis bald, take care und cheerio,

Eure Sabrina <3