Berichte von 09/2015

Auf Wiedersehen Schottland

Freitag, 25.09.2015

Hallo und herzlich Willkommen zu meinem letzten Blogeintrag.

Eeeetwas verspätet (so um die 2 1/2 Wochen), aber heyyy was solls! Die ersten 2 Wochen in Deutschland waren aber auch einfach zu voll gepackt mit allem möglichen, aber dazu später oder so.

Meine 6 Monate in den Highlands sind rum und ich bin wieder zurück in Deutschland! So schnell kanns gehen. Ich werde diese Zeit und all die wundervollen Menschen, die ich dort kennen gelernt habe, niemals vergessen... Wirklich nicht. Es war so toll in Schottland <3

Aber jetzt mal zu meiner letzten Woche:

Am 01.09. ist meine liebe Mutti von Frankfurt nach Aberdeen geflogen, wo ich sie dann abgeholt habe. Freundlicherweise hat mir meine Gastfamilie ihr Auto für die Woche ausgeliehen. Thanks :)

Von dem Frühstück und so wisst ihr ja schon. Die Fahrt nach Aberdeen war einfach schrecklich anstrengend! Die ganze Zeit nur Regen und noch mehr Regen und noch mehr Regen... Ich hab sooo gehofft, dass das Wetter nicht die ganze Woche so sein würde, weil man konnte einfach auch überhaupt nicht weit gucken, wegen dem Nebel. Naja, dann habe ich irgendwann den Flughafen gefunden. Das Flugzeug ist etwas früher gelandet, also musste ich gar nicht so lange warten. Und wir haben uns beide sehr, sehr gefreut uns endlich wieder zu sehen!

Wir haben dann uns dann aber auch schnell wieder gefasst und sind direkt losgedüst nach Stonehaven, bzw. zu Dunnator Castle. Einer wunderschönen Ruine, direkt auf den Klippen, daneben die brausende See.

 

 

Das war jedenfalls wieder super interessant und cool. Angeblich soll es da natürlich auch spuken, wie eigentlich in jeder Ruine :P davon haben wir jetzt aber nichts gemerkt. Auf Dunnator Castle hat sogar mal ein Löwe gewohnt, der aber scheinbar nicht so alt geworden ist, weil er die Dutchess mit seinem Gebrüll genervt hat :( Armer Löwe...

Ach das hab ich ganz vergessen: Die Mama hat mir vom Globus Rohesser mitgebracht 😀 suuuuper lecker! Da hab ich mich gefreut. Eigentlich so witzig wie man anfängt eine Würstchensorte zu vermissen xD

Nachdem wir dann genug von dem windigen, regnerischen Wetter auf der Burgruine hatten sind wir noch ein bisschen nach Stonehaven selbst gefahren, haben einen Kaffee getrunken und ein bisschen gebummelt.

 

Danach haben wir uns aufgemacht ins erste Hotel, das in Aboyne gelegen war. Aber dummerweise wollten die schottischen Bauarbeiter uns in die Irre führen, die Frechdachse! Die Straße, die uns eigentlich dort hinführen sollte, war gesperrt, so stand das jedenfalls auf dem großen roten Schild. Es war auch eine Umleitung ausgeschildert, die haben wir aber leider nicht gefunden. Dann sind wir mit einigen Umwegen und Kompliktionen (jaja ich sag nur Pylone 😀) nochmal zurück zu der besagten Straße gekommen und haben dann beobachtet, wie einer einfach an dem Schild vorbei reingefahren ist. Das haben wir dann auch gemacht. Immer wieder, alle Paar Meilen, kam ein Schild, auf dem eindeutig stand die Straße sei gesperrt. War sie aber einfach nicht. Dann nach 13 Meilen sind wir tatsächlich an einer Baustelle vorbeigefahren, aber die Straße war nirgendswo komplett versperrt. Da haben uns die Bauarbeiter mal schön genatzt :D Und das sollte nicht die einzige Aktion schottischer, vielleicht gelangweilter, Bauarbeiter bleiben!

Das erste Hotel war jetzt jedenfalls, naja, sagen wir es war sehr alt und das hat man eben manchmal gemerkt. So war z.B. der Fußboden komplett uneben und die Fenster suuuuuper alt und zugig. Als wir dort Abendessen waren ist dann halt auch mal plötzlich das Wasser nur so von der Decke auf den Nachbartisch gelaufen. Ein Eimer stand auch schon drunter, weil das scheint dort öfters zu passieren. Ansonsten war der Service super und das Frühstück war auch sehr fein. Man konnte sich à la carte warme Sachen bestellen, bekam frisch getoastes Toast gebracht und Müsli etc. gab es an einem kleinen Buffet.

Nach dem Frühstück sind wir dann weitergefahren und wollten unbedingt einen Blick auf die Queen in ihrer Sommerresidenz, Balmoral Castle, erhaschen, aber naja seht selbst:

 

Sehr zugewachsen, komplett umzäunt und von einem freundlichen Polizisten in voller Montur bewacht. So sind wir dann einfach gleich weiter gefahren und haben nocheinmal kurz in Braemar gestoppt und sind dort wieder ein bisschen bummeln gewesen. Da waren wir dann auch in einem Geschäft namens "The Highlander" und zum entzücken meiner Mutter hat dort auch ein schnatzer Highlander im Schottenrock gearbeitet. Wir mussten dann noch 2 mal extra in den Raum gehen, wo er kassiert hat. 😀😛

Weiter gings nach Blair Castle, was wir dann auch besichtigt haben. Das lohnt sich auf jeden Fall: 31 Räume noch wunderschön wie früher eingerichtet, alles super gepflegt und erhalten! Leider durfte man drinnen nicht fotografieren.

 

Das haben wir uns dann wieder alles angesehen und dann ging es weiter durch die Highlands und es hat einfach nicht aufgehört. Wir sind gefahren und als weiter durch die Highlands, an hunderten frei laufenden Schafen vorbei, aber es ging einfach nicht voran. Ich dachte es wäre von Blair Castle aus nicht mehr so weit bis nach Fort William, aber wir sind doch noch so 3 Stunden gefahren glaube ich. Ist ja auch kein Wunder: Super viele Kurven, tausende Schlaglöcher und dann sind die Straßen auch noch extrem schmal. Die Mama war die ganze Zeit nur am verzweifeln und hat was von "Das sind hier alles nur Feldwirtschaftswege" gemurmelt. Die Single Tracks (nur eine Spur für normalerweise 2 Spuren) haben der Mama dann den Rest gegeben. Aber ich war das ja schon gewöhnt, also hab ich uns sicher, wenn auch langsam ans Ziel gebracht.

 

Das B&B in Fort William war dann wirklich wunderschön! Direkt an Loch Linnhe gelegen, wunderschön eingerichtet und ein Kitkat pro Person war auch im Preis drin.

 

 

Was auch schön an Übernachtungen in Hotels, B&B und sogar Hostels in Schottland ist, ist dass man normalerweise soviel Kaffee und Tee freihaus trinken kann wie man möchte. Alle Zimmer hatten einen Wasserkocher, Tassen und Kaffee- und Teebeutel herumstehen. Nur im B&B in Fort William sah es wirklich sensationell aus.

Donnerstags sind wir dann mit dem Jacobite Train, oder auch von Harry Potter Fans Hogwarts Express genannt, gefahren. Die Reise ging von Fort William nach Mallaig, einem sehr beschaulichen Örtchen an der Westküste Schottlands, wo man dann den Blick rüber zur Isle of Skye "geniessen" konnte. In Wirklichkeit war es in Mallaig einfach nur schweinekalt und windig! Also nichts ungewöhnliches für die Westküste, ich habe sie ja wirklich nur bei sehr schlechtem bis relativ schlechtem Wetter erlebt (Flo und Kai ihr hattet so Glück auf der Isle of Skye!!!! Unnormalstes Wetter hattet ihr!)

 

Der Zug fährt über das aus den Harry Potter Filmen berühmte Glenfinnan Viadukt. Das lustige: Ganz hinten im Zug drängen sich immer die Menschen, die unbedingt ein Bild mit dem ganzen Zug drauf haben wollen. Auf dem nächsten Foto kann man schön sehen, wie Hunderte ihre Kameras und Handys aus den Fenstern halten:

 

Mallaig war wirklich sooooo ein kleiner Ort. Es war aber auch touristisch super geplant: Ankunft war ca. um 12, also perfekt zum Mittagessen und schwupdiwupp waren alle Restaurants und Cafés voll! Der kleine Ort hatte 2 Stunden Party und dann sind alle Touris wieder heimgefahren :D

Die Fahrt mit so einer Dampflock hat der Mama und mir richtig Spaß gemacht. Da kommt so das richtige Feeling auf, wenn man die Lock zischen hört und der Lockomotivführer vor Bahnübergängen die Lock pfeifen lässt. Einfach dieses tsch-tsch-tsch-tsch Geräusch fand ich schon super cool! Dann haben wir uns noch Afternoon Tea bestellt: ein Käse- und ein Schinkensandwich, ein Scone mit Clotted Cream, Butter und Marmelade und ein Stück Dundee Fruitcake hat uns dann sehr satt gemacht. Wobei ich mir für das was es gekostet hat schon irgendwie etwas mehr erwartet.

Das war jedenfalls ein cooler Ausflug. Landschaftsmäßig wars während der Fahrt wieder top! Wunderschöne "Gebirge" (also im Verlgeich zu den Alpen nur Hügel, vielleicht ein bisschen wie die Vulkaneifel) und auch mit dem Wetter auf der Fahrt hatten wir extrem Glück!

Abends wollten wir dann mal schön Fish and Chips essen gehen. Normalerweise würde ich die Story gar nicht erzählen, aber es war einfach viel zu strange! Also wir saßen in diesem kleinen Restaurant und haben uns Fish and Chips bestellt. Und ich habe mich ehrlich gesagt schon ein bisschen gewundert warum kein Essig, auf Englisch vinegar, auf dem Tisch stand. Weil schließlich lieben die Engländer und Schotten ihre Pommes mit Essig, right? Als dann unser Essen kam, habe ich die Bedienung gefragt ob wir noch vinegar bekommen könnten. Und dann guckt der mich an wie 'ne Kuh wenns donnert. "Vinegar?" Dann habe ich mich zunächst mal ein bisschen verarscht gefühlt, weil eigentlich weiß doch jeder was Essig ist oder? Also habe ich dem versucht zu erklären was Essig ist, z.B. mit das Gegenteil von Öl, was man halt so auf Salat draufmacht. Aber der hats irgendwie nicht geschnallt, ist dann aber trotzdem mal losgetigert, hat uns dann aber nur Mayonaise und eine andere Soße gebracht. Also ich bin mir echt blöd vorgekommen und habe mich schon gewundert, ob ich das Wort vielleicht so falsch ausgesprochen haben könnte, aber an vinegar gibt's doch eigentlich echt nix falsch auszusprechen, weil das sich doch so anhört als würde man es Buchstabe für Buchstabe vorlesen.... Als wir dann an der Kasse bezahlt haben, sah ich dort ein kleines Schälchen mit vorportionierten Tütchen gefüllt mit vinegar! Habe der Bedienung dann mal erklärt, dass das vinegar ist. So komisch. Normal steht auf jedem Tisch entweder schon der Essig, oder man bekommt ihn dann nach der Bestellung von Pommes gebracht!

Freitags haben wir uns dann langsam wieder in Richtung Norden aufgemacht. Wir wollte ja schließlich in Nairn übernachten. So sind wir zunächst in Richtung Loch Ness aufgebrochen. Während der Fahrt sahen wir plötzlich einen See in dem sich die Hügel auf der anderen Seite nahezu perfekt gespiegelt hatten. Wir sind kurz rausgefahren und haben einige Bilder gemacht und einen lustigen Schotten kennen gelernt, dessen Sohn gerade auf dem See in seinem Kayak gepaddelt ist um einen Schulausflug für eine Klasse von der Schule vom Duke of Edinburgh (der Queen ihrem Mann) vorzubereiten. Mit dem hatten wir dann ein schönes Gespräch und er hat uns auch einmal fotografiert:

 

Weiterhin hat der Mann uns empfohlen doch auch kurz in Fort Augustus halt zu machen. Da das eh auf der Strecke lag, haben wir das dann auch gemacht. Fort Augustus liegt direkt an der Südspitze von Loch Ness.

 

Weiter ging's, wir wollte dann zum Channonry Point Delfine gucken gehen. Aber das Wetter war etwas weiter nördlich so windig und kalt, dass die Delfine wohl dachten: "Neeeeee, heute bleiben wir mal lieber unter Wasser!" Wir waren die ersten dieses Jahr, die dort keinen einzigen Delfin gesehen haben. Und dazu waren wir sogar zur rechten Zeit dort (Man sagt 1-2 Stunden nach dem tiefsten Punkt der Ebbe, weil sich dann die Strömung rumdreht und die Fische verwirrt sind und die Delfine sich zum Jagen gar nicht mehr anstrengen müssen). Wir standen da echt, keine Ahnung, fast eine Stunde denke ich, aber wir haben einfach nichts gesehen.

Dann sind wir halt noch eine Runde nach Inverness gegangen, wo wir uns schonmal unser Busticket zurück zum Flughafen gekauft haben. Ansonsten waren wir dort noch in einem Lokal namens "Hootananny" essen, was so viel wie Dudelsack auf Schottisch bedeutet. Für mich gab es Haggis mit Neeps (Zuckerrüben) and Tatties (Kartoffeln) and Whiskysauce, für die Mama einen Burger mit Pommes, aber dieses mal mit Essig! Die haben den nämlich gleich gebracht :D

Danach sind wir ins letzte Hotel in Nairn gefahren. Und das war auch mal ein sehr, hmmm, individueller Laden. Beim Ankommen an der Rezeption stand da schon ein total aufgebrachter Kerl, aufgebracht, weil an der Rezeption ein Schild hing mit den ungefähren Worten: "I am cleaning upstairs. Come and find me. Denise" (Ich putze gerade oben. Kommt und findet mich. Denise) Mit dem übelsten schottischen Akzent hat er uns dann erklärt, er würde da schon seit Stunden warten. Dann ist er aber doch mal los um Denise zu finden. Er hat sie dann auch irgendwo entdeckt und so kam sie um uns unser Zimmer zu zeigen. Sagen wir, es war kalt, nicht hundert Prozent sauber, die Dusche war mehr ein Getröpfel, als ein Strahl und die Toilette war dank Umhebewerk (heißt das so?) super laut. Das Frühstück war tiptop (wenn man bedenkt, dass Denise das ganze Hotel ganz alleine geführt hat). Man konnte sich bei Denise auch alles mögliche Warme bestellen und sie hat das dann gleich frisch zubereitet. Also ich muss sagen, die Mama hat das schottische Frühstück mit Haggis, Black Pudding (Blutwurst), gebratenem Ei, Schinken etc. sehr genossen. Und auch ich fand, dass das in dem Hotel besser geschmeckt hat, als in dem Restaurant in Glasgow. Jaaa so war das Hotel in Nairn :D Einfach ein bisschen chaotisch.

Für Abends hatten Lindsay und ihre Mum uns zu Tee und Kuchen eingeladen. So lieb. Und sie hatten sogar ein kleines Abschiedsgeschenk für mich (Postkarten mit Katzen drauf und Seifen mit Rosenduft). Auch ich hatte ein kleines Geschenk. Die Mama hat mir Merci aus Deutschland mitgebracht. So saß ich dann noch ein letztes mal bei Lindsays wundervoller Familie im Wohnzimmer, bekam Tee und Kuchen und Kekse. Und dann kam der Abschied. Ich konnte mir wie immer meine Tränchen nicht verkneifen. Naja, so bin ich halt und ich habe sie ja auch echt so lieb gewonnen! Lindsay ist dann mit meiner Mutti und mir zu den Pferden gegangen um sich auch von denen zu verabschieden. Obwohl Fern schon ein kleiner Teufel war, so war sie doch auch süß... Abschiede fallen mir einfach schrecklich schwer... Als ich mich dann von Lindsay verabschiedet habe, hat sie noch einmal gesagt, dass wenn ich nach Schottland komme und noch ein Bettchen brauche bei ihnen immer eins frei wäre.

Samstags sind wir morgens zunächst einmal in die Royal Brackla Distillery gefahren. Mein Nachbar Carl arbeitet dort und hat mich und meine Mutter eingeladen doch einmal die Distillery besichtigen zu kommen. Ich habe auch noch Lauren gefragt, ob sie denn mitkommen möchte. Also habe ich sie doch noch einmal gesehen, bevor es dann Heim ging. So haben wir alles über die Produktion von Whisky gelernt.

 

 

Danach waren wir noch ein bisschen in Nairn.

 

Windig wars, wie immer.

Nachmittags sind wir dann Rosy und Giles besuchen gegangen, leider immer noch kein Zeichen vom Baby. Connie hat sich super gefreut mich wieder zu sehen. Und jetzt kommen wir zu Rosys und Giles Abschiedsgeschenk. Das Päckchen kam mir schon verdächtig rechteckig vor und ich konnte schon fast erahnen, was es beinhaltet. Rosy und Giles haben mir eine Decke geschenkt, unzwar nicht irgendeine: ich weiß nicht mehr ob ich das erzählt hatte, aber einmal waren wir alle zusammen in Elgin im berühmten Wollgeschäft Johnstons of Elgin und Rosy und Giles wollten vermeintlich eine Decke kaufen, für jemanden wo sie wirklich auf eine Hochzeit eingeladen sind. Sie haben zuerst hin und her überlegt und dann mich gefragt, welche mir denn gefallen würde. Und mir gefiel halt diese eine Rote so gut! Die haben sie dann auch gekauft, aber ich habe mir natürlich nichts dabei gedacht. Und dann haben sie die Decke nicht für das Pärchen sondern für mich gekauft :) so sweet!! Ich habe mich echt unglaublich gefreut.

Connie habe ich auch was geschenkt. Unzwar eine Tischuhr wo wir beide zusammen auf dem Ziffernblatt waren und ein selbst gehäkeltes Deckchen in weiß und pink. Aaaalter, wie sie sich über das Deckchen gefreut hat 😀 Das hätte ich echt nicht erwartet.

Jedenfalls waren wir dann Mittags noch spazieren und haben zusammen zu Abend gegessen. Danach wieder ein Abschied, aber der war wirklich ganz schlimm. Es ist einfach so schräg, nicht zu wissen wann ich wieder komme.

Giles hat uns netterweise das Auto bis Sonntags behalten lassen. So konnten wir Sonntag Morgens nach dem Auschecken noch zum Cawdor Castle fahren.

Danach haben wir dann Giles abgeholt, damit er uns zum Bus fahren konnte, also schon wieder Abschied. Connie war so süß: "I'll come and visit you in Germany and bring all my friends!" (Ich komme dich in Deutschland besuchen und bringe all meine Freunde mit!) Dieses bezaubernde kleine Mädchen. Ich vermisse sie manchmal wirklich...

Giles hat uns dann zum Bus gefahren. Dann sind wir von Nairn nach Aberdeen mit dem Bus. Alles hat perfekt geklappt und am Flughafen mussten wir dann auch gar nicht mehr lange warten bis wir einsteigen konnten.

Jetzt kommts: Die ganzen Stewardessen waren ja deutsch, also konnte man sich auf Deutsch alles bestellen. Aber das war soooo unglaublich komisch für mich! Und mein Sandwich habe ich sogar auf Englisch bestellt, weil sie mich zufälligerweise auf Englisch gefragt hat. Nur dann Kaffe auf Deutsch zu bestellen. "Ich hätte gerne einen Kaffee bitte." Es ist echt lächerlich, aber das war so komisch :D Sogar jetzt nach 2 Wochen ist es manchmal noch komisch irgendwo auf Deutsch zu bestellen oder auf Deutsch mit Verkäufern zu reden, oder mit den Bibliothekarinnen auf Deutsch zu kommunizieren. Oder wenn man irgendwo im Weg steht oder jemandem in den Weg rennt sich auf Deutsch zu entschuldigen. Alles so immer noch so komisch....

Die ersten Tage in Deutschland waren dann auch ein bisschen, naja, irgendwie war ich nicht so ganz begeistert noch einmal zurück zu sein.

Der erste Tag war ja noch cool. Montags (7.9.) hatte meine Mutti ja dann Geburtstag und ich habe meinen Freund (WIR HABEN ES GESCHAFFT!!! Einfach unglaublich dich so lange nicht gesehen zu haben und trotzdem fühlt sich alles noch so wie vor 6 Monaten, oder vielleicht sogar einen Ticken besser an!) und meine Schwester endlich mal wieder gesehen! Außerdem: Juhuuuuu, das Baby wurde endlich geboren! Die kleine Evangeline Grace. Dann habe ich sie leider doch verpasst, aber da kann man halt nichts dran ändern.

Und der Krümel, unser Hund, war so süß, als wir ihn in der Pflegestelle abholen waren. Er hat sich ganz lieb gefreut und seinen Kopf so süß an mir gerieben! Die Laila hat sich auch super gefreut mich wieder zu sehen, aber die Luna (beides Katzen von uns) war total verstört und hat sich erstmal tagelang kaum von mir anfassen lassen, ist aber mittlerweile auch wieder normal.

Am zweiten Tag in Deutschland wollte ich unbedingt schon wieder zurück nach Schottland. Obwohl ich ja jetzt nicht in einer riesen Stadt wohne, sind hier trotzdem so viele Menschen im Vergleich zu dem abgelegenen Ort wo ich die letzten 6 Monate verbracht habe. Z.B. als wir Montag Morgens einkaufen waren, war ja jetzt eigentlich nicht so viel Betrieb im Globus, aber es war einfach trotzdem viel zu voll für mich! Einfach diese ganze Umgewöhnung in mein normales Leben war irgendwie schon schwer.

Das schönste daran noch einmal zurück zu sein waren einfach alle Menschen, die ich nun so lange nicht mehr gesehen hatte. Besonders meine Oma. Mein Pate hat sich zwischenzeitlich ein neues Auto zugelegt, wo ich als nun Linksverkehr gewöhnter Beifahrer mit panischen Rufen: "Du musst nach liiiiinks!" für Unterhaltung gesorgt habe. Auch das war und ist immer noch manchmal eine Umstellung.

Meine besten Freunde habe ich dann gleich Freitags gesehen. Auch ein lustiger Nebeneffekt von Schottland: Im Moment bin ich eine der einzigen Deutschen, die nicht friert! Ich mein an dem Freitag war's jetzt nicht so kalt, ich glaube sogar um die 20 Grad, aber Hannah und Flo kamen in Wollpullover und Kleid mit dicker Strumpfhose, und ich so im Top mit Rücken halb frei xD Und was wirklich schön und wirklich wahr ist: es hat sich genau so wie immer angefühlt mit euch zu sein! Das ist wirklich wahre Freundschaft :) Danke dafür liebe Flo, Hannah und lieber Sebi und Kai <3 You are awesome!

Danach bin ich noch auf meiner ehemaligen Mitbewohnerin ihren Geburtstag gefahren und auch dieses Wiedersehen war emotional :)

Auch meinen Papa und seine Freundin am Wochenende wieder zu sehen war toll!

Jetzt im Moment bin ich gerade in Koblenz, eine Hausarbeit, bzw. den Blog, am schreiben. Nach 2 Tagen habe ich schon nicht mehr richtig Lust. Literraturrecherche für eine Hausarbeit ist definitiv nicht meine Lieblingsbeschäftigung :D will zurück nach Schottland, wo ich den ganzen Tag auf Connie aufpassen und Abends reiten gehen kann! Das schönste an Koblenz im Moment? Die liebe Tanja wieder zu sehen, auch wenn wir uns gestern Abend schon wieder geprügelt haben ;) und nochmal zurück in den Kampfsport zu gehen.

So. Ich mache hier jetzt mal einen Punkt. Ich glaube ich kann meinen Auslandsblog nun mit gutem Gewissen beenden. Tatsächlich habe ich mehr oder weniger jede Woche einen Eintrag geschrieben und alle Interessierten up-to-date gehalten. Abschließend kann ich nurnoch sagen, dass ich unglaublich dankbar bin für die Möglichkeit so etwas zu erleben! Danke für die Unterstützung aus allen Richtungen, danke für das tolle Feedback und für die Erinnerungen diesen Blog weiter zu führen, sonst wäre ich wohl schon 2 Monate vor Ende ausgestiegen (Danke vor allem an dich, Oma. Hoffe das Ende deines "Fortsetungsromans" war zu deiner Zufriedenheit!). Die Zeit in Schottland werde ich für immer in meinem Herzen tragen und wirklich niemals vergessen. Vor allem meine Gastfamilie, die mich so herzlich aufgenommen hat und immer für dich da war, auch wenn es mal irgendwo Probleme gab und mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Manchmal kann ich's einfach nicht fassen, wie viel Glück ich doch hatte...

Ich vermisse wirklich alles an Schottland, aber wie meine Gasteltern gesagt haben: es war kein Abschied für immer, sondern aller höchstens ein Au Revoir, ein Auf Wiedersehen. Bis bald Schottland!

Okay, das ist jetzt wirklich die letzte Zeile: Hiermit erkläre ich meinen Auslandsblog 2015 für beendet. Danke fürs Lesen, Kommentieren, Lachen, Weinen, Wundern, Freuen und Unterstützen!

Eure Sabrina <3

Meine letzte Woche als Aupair in den Highlands

Dienstag, 01.09.2015

Hallo ihr Lieben,

Hier melde ich mich mal wieder, zum wahrscheinlich vorletzten mal. Bin im Moment mit meiner Mutti in einer Pension in Fort William, aber darüber erzählen wir euch mehr nächste Woche. Während wir uns jetzt vor dem Abendessen mal kurz entspannen, habe ich mich entschlossen noch schnell meine letzte Arbeitswoche als Aupair in den Highlands zusammenzufassen...

Montag 24.08.2015:

Nachdem ich letzte Woche meinen Blog dann endlich fertig hatte habe ich mich zum Culloden Battlefield aufgemacht um noch einmal das historische Schlachtfeld zu erkundigen. Wo sich 1746 die entscheidende Schlacht der Jakobitenkriege zugetragen hat, steht dort nur Gestrüpp bestehend aus Heidekraut, Gorsebüschen, Himbeerbüchen und diversen Bäumen und anderen Pflanzen. Die Tour übers Schlachtfeld war richtig cool gemacht: man hat einen Audioguide bekommen, der mit einem GPS ausgestattet war. Immer wenn man dann über einen Punkt gelaufen ist wurde die Geschichte der Schlacht weitererzählt, teilweise auch von Augenzeugenberichten untermalt. Die Schlacht war zwar nur wenige Stunden lang, dafür aber extrem blutig. Kurz war sie, weil die Engländer viel bessere Kanonen und Gewehre hatten und die Jakobiten zu lange mit ihrem Gegenangriff gewartet haben. Diese Schlacht ist bis heute noch in den Gedächnissen vieler Schotten verankert, wie man z.B. daran sehen kann, dass an manchen Gedenksteinen für damals gefallene Soldaten bis zum heutigen Tag Blumen niedergelegt werden.

 

Das Leben in den Highlands hat sich nach dem Battle of Culloden für die Schotten ganz schön verändert. Die Engländer verboten ihre Sprache und auch Tartan etc. zu tragen. Dies hielt sich jedoch nicht besonders lange, aber manche Schotten sind deswegen bis heute stark Anti-Englisch eingestellt.

So, das war jedenfalls für mich mal wieder super interessant :) Danach war ich nur noch ein bisschen in Inverness uff der Schnerr und dann war der Tag auch schon wieder rum.

Mittwoch, 26.08.2015:

Nachdem ich Connie Morgens in den Kindergarten gebracht habe, sind Lauren und ich ein letztes mal ausgeritten, weil Lauren Donnerstags in Urlaub gefahren ist. Es war wieder schön. Dieses mal sind wir in ein Feld geritten und plötzlich haben wir Wildschweine gehört :D Ich dachte hier gäbe es gar keine (, weil Rosy und Giles das behauptet hatten), aber es gibt sie doch. Lindsay hat später gesagt, dass sie die Wildschweine sogar schon mal gesehen hat.

Dann bin ich außerdem schon wieder von Fern runtergefallen. Ich wollte sie antraben und dann hat sie mich einfach runtergebuckelt... Ganz toll. Immerhin bin ich im weichen, feuchten, batschigen Gras auf meinem Hintern gelandet. Hat nicht weh getan, aber muss wohl doch mehr wehgetan haben, als gedacht, weil ich ein Paar Tage später kaum noch gemütlich sitzen konnte xD

Der Abschied von Lauren war dann ziemlich traurig, auch wenn wir beide nicht geweint haben, so hatten wir doch Pippi in den Augen. Lauren will mich unbedingt nächstes Jahr in Deutschland besuchen kommen und wir haben ausgemacht auch mal zu skypen. Da freue ich mich schon sehr darauf! Und vielleicht sehen wir uns noch einmal, wenn ich Rosy und Giles nächste Woche ein letztes mal besuchen gehe.

Samstag, 29.08.2015:

Freitag Abends waren dann mal Rosys Eltern angekommen. Rosy ist es mittlerweile so leid schwanger zu sein, dass sie am Samstag wirklich alles ausprobiert hat: Morgens haben wir alle zusammen einen super langen Spaziergang gemacht. Abends gab es sehr scharfes indisches Curry und Rosy hat einige Tassen Himbeerblättertee getrunken. Hat alles nichts genützt, das Baby ist immer noch drin.

Ich bin dann um die Mittagszeit rum noch ein letztes mal mit Lindsay zusammen ausgeritten. Fern war dieses mal brav, aber ich glaube wenn sie mich nochmal runtergebuckelt hätte wäre ich auch echt ausgerastet! Danach war ich wie immer noch zu Tee und Keksen eingeladen. Außerdem hat die Omi meine Mutti und mich eingeladen doch vorbei zu kommen. Ich habe hier echt so viele nette Menschen kennen gelernt. Beim Abschied hat Lindsay dann gemeint, dass wenn ich mal nach Schottland komme auch bei ihnen immer ein Bettchen für mich frei wäre. đŸ˜˘ Super traurig, dass diese tolle Zeit mit all den tollen Menschen jetzt vorbei ist.

Sonntag, 30.08.2015:

Sonntags Morgens habe ich meinen Koffer soweit gepackt... Ganz schön komisch, aber einfacher als den Koffer für Schottland zu packen, weil ja einfach nur alles rein muss. Trotzdem war das echt der Moment wo ich wirklich realisiert habe, dass es jetzt rum ist.

Danach habe ich mit Connie noch ein letztes mal Kekse gebacken. Jaja, die guten letzten male. Nach dem Mittagessen habe ich mich auch ein letztes mal mit Eloise zu Kaffee und Kuchen getroffen. Eloise fährt noch vor mir heim und genau wie ich freut sie sich sehr darauf, auch wenn sie etwas traurig ist.

Als Abendessen habe ich guten saarländischen Kartoffelsalat nach Papas Art vorbereitet, Rosys Mutter hat ein ganzes gebackenes Hähnchen und Ratatouille gekocht. Und Rosy hat ein leckeres Dessert, Apple-Custard-Tarte vorbereitet. Alles war sehr, sehr fein, auch wenn Rosy ein kleines Missgeschick passiert ist. Beim Herübertragen der Tarte dachte sie anscheinend noch, dass sie davon unbedingt ein Bild vorm Anschneiden machen muss, aber dann ist es natürlich passiert: Der Kuchen ist von der Platte runtergerutscht und mit der Apfelseite halb auf dem Tisch und halb auf Rosys Vaters Schoß und dem Boden gelandet. Rosy hat sich strack gelacht :D Naja den Teil, der auf dem Tisch gelandet ist, haben wir dann noch gegessen und der war auch super fein!

Abends haben wir dann noch Scrabble gespielt und ich war gar nicht mal so schlecht :) Wir waren alle ziemlich nah beieinander und ich bin glaube ich zweite geworden.

Montag, 31.08.2015:

Montags habe ich Connie Morgens noch ein letztes mal für den Kindergarten fertig gemacht und sie hingebracht. Eigentlich wollten das schon die Großeltern übernehmen, aber ich wollte es einfach noch einmal machen und joa, habe dann die Omi ein bisschen eingewiesen. Die Kindergärtnerin war auch so süß! Sie hat mir ein kleines Hufeisen gekauft, einfach eine kleine Aufmerksamkeit, weil ich ja auch zwei mal bei Ausflügen geholfen habe. So, so süß...

Mittags hat Rosy mich dann gefragt, was ich gerne noch machen würde, an meinem letzten Tag als Aupair. Wir haben uns dann darauf geeinigt die Findhorn Foundation zu besuchen, eine Öko-Gemeinde. Die Häuser dort sind ja mal witzig. Jedes sieht komplett anders und individuell aus, alle sind nach top-umweltschonenden Standards gebaut. Manche hatten Grasdächer, die meisten Solaranlagen usw. Die Menschen dort sind alle super relaxed und versuchen im Einklang mit der Natur zu leben. Wir sind dort spaziert, haben uns den Dorfshop angeschaut, wo man allerlei ungewöhnliches alternatives Essen, wie z.B. Grünkohlchips, Quinoa, Quorn (eine Art vegetarisches Fleisch), tierversuchsfreie, vegane Kosmetik und allerlei gebastelter, selbstgehäkelter und getöpferter Sachen von Menschen aus dem Dorf kaufen kann. Dann haben wir uns noch ein Stück Kuchen gegönnt.

Danach haben Rosy und ich zusammen Cottage Pie gekocht, ja schon wieder ein letztes mal für mich: mein letztes Abendessen als Aupair bei den Ratcliffes.

Nach dem Abendessen haben wir zusammen einen Film (What We Did On Our Holiday: Englische Familienkomödie, also wirklich super lustig :D) geschaut und ich habe noch mein zweites gehäkeltes Deckchen fertig gemacht.

 

Dienstag, 01.09.2015:

Also, schon wieder das Letzte, dieses mal das letzte Frühstück. Alle sind früh aufgestanden um mit mir noch einmal zu frühstücken. Rosys Eltern haben mir eine Karte geschrieben und total süße Ohrringe gekauft. Darüber habe ich mich so gefreut, weil mir das zeigt, dass sie mich doch gern gewonnen haben. Giles hat noch einmal das Wetter für meine Mum und mich nachgeschaut, es würde gut werden, hat er gesagt. Als dann der Moment des Abschieds kam musste ich tatsächlich weinen auch wenn ich mir eigentlich vorgenommen hatte nicht vor Connie zu weinen. Aber die Zeit hier in Schottland bei den Ratcliffes war einfach so unglaublich schön und ich werde das niemals vergessen. Thank you Rosy and Giles for picking me! I would have never dreamed of finding such a lovely familiy. You really made my stay in Scotland special because I always knew that I would be welcomed in your home after a trip. Thank you!

Der Abschied war traurig, aber ich musste mich dann doch noch einmal konzentrieren um meine Mutti vom Flughafen in Aberdeen abzuholen, aber davon, wie gesagt, erzählen wir euch nächste Woche.

Oh mein Gott, nur noch 3 Tage dann bin wieder in Deutschland!!! Ich freue mich soooooo sehr auf euch alle :) Besonders auf dich Matze <3

Bis wirklich bald,

Sabrina