6 Monate in den Highlands

Hello my dear pals ;)

Na alles klar? Ich bin es mal wieder nach einer eher entspannten, extrem sonnigen Woche in Schottland.

Die Woche war das Wetter echt einfach sau geil <3 Immer so zwischen 15 und 20° und Sonne, Sommer, Sonnenschein. Dementsprechend waren wir ganz viel draussen und sogar 2 Mittage/Nachmittage am Strand in Nairn, welcher auch ein Strand in der Karibik sein könnte bei dem weichen und weißen Sand. Nur was die Karibik nicht hat ist das atemberaubende Panorama der Black Isle und noch verschneiten Berge:

Das ist doch mal was :)

Rosy hat mir übrigens eine ihrer Sonnenbrillen ausgeliehen, weil ich Dödel meine bei ihrer Schwester vergessen habe :D

Auch ein lustiger Fakt zum Wetter und dem Verhalten einiger Einheimischer: Mein einer Nachbar (ca. zwischen 20-25 Jahre alt, als Repräsentant vieler anderer Schotten zu betrachten) ist eine Art Thermometer/Wetterfrosch. Einfach mega witzig zu beobachten und ein Indikator für die Wetterverhältnisse. Schon ganz am Anfang als ich hier angekommen bin hat er schon bei den ersten Sonnenstrahlen, auch wenn es eigentlich noch super kalt war und ich noch mit Pulli und dicker Jacke rumgelaufen bin, direkt nur in Shorts und T-Shirt rumgelaufen. Letzte Woche trug er schon Oberkörperfrei. Wie will der nur die für Schottland schon als tropisch anzusehenden Verhältnisse von manchmal sogar 25 ° im Sommer aushalten? Bzw. läuft er dann nackt? 😀 An dem Tag war es btw nur so warm, dass ich noch in langer Hose und Weste auf dem Balkon in der prallen Sonne saß und angenehm warm hatte. Verschiedene Wahrnehmungen gibts :D

Was habe ich hier die Woche noch so gemacht? Habe insgesamt 3 mal Dinner gekocht: Am Donnerstag Cottage Pie (mit liebsten Gruß an Flo und Kai!<3), Freitag eine Art Gemüse-Lamm-Gemisch mit einer feinen asiatisch-scharfen Fertigsoße und heute leckere Gefillde mit Sauerkraut (zum Glück gibt es hier auch viele polnische Immigranten, sonst gäbe es hier wohl kein Sauerkraut im Geschäft 🙂). Das hat allen sehr gut geschmeckt, nur Connie mag kein Sauerkraut. Auch der leckere Moselwein, den Flo und Kai mitgebracht haben, hat mit den Gefillden perfekt harmoniert. Yummi!

Achja, ich habe noch eine ca. 2x2,50m Wand im Wohnzimmer in weiß gestrichen. Ganz alleine! Die Wand soll mit heller Tapete tapeziert werden, weil sie aber dunkellila gestrichen war, musste man sie natürlich davor hell streichen. Und weil Giles immer noch die ganze Woche auf einem Lehrgang ist hat Rosy mich gefragt ob ich das vielleicht machen wollen würde. 🙂 Ich habe dann gleich ja gesagt, weil ich meine Gastfamilie mit allem unterstützen möchte und auch irgendwie bock hatte das zu machen. Es hat auch echt Fun gemacht 🙂

Außerdem habe ich mit Connie extrem schokoladige Schokoladenkekse gebacken (hier das Rezept: http://www.bbc.co.uk/food/recipes/soft_chocolate_cookies_68397 , ich habe die halbe Menge gemacht und das waren schon viele). Die sind einfach sooooooooooooooooooowas von schokotastisch! 😛

Am Donnerstag Morgen hat mich meine direkte Nachbarin nachdem ich Connie in den Kindergarten gebracht habe abgefangen und mich zu Kaffee eingeladen. Ich bin dann 'ne Stunde später rüber und habe auch endlich einmal ihren Ehemann kennen gelernt (der kann leider krankheitsbedingt das Haus nicht mehr ganz so oft verlassen). Einfach ein so nettes älteres Ehepaar :) Es war eine sehr nette Atmosphäre und sie haben mir beide noch Tipps und Heftchen gegeben für weitere Ausflüge. Jetzt mal Hand aufs Herz? Wer von Euch würde eine komplett fremde Ausländerin zum Kaffee einladen? Die Gastfreundschaft hier scheint schier undendlich (wobei Rosy und Giles gemeint haben, dass es wohl auch nur auf dem Land so ist).

Heute war ich dann morgens etwas verzweifelt, weil ich immer noch keine Ahnung hatte was ich als Ausflug machen sollte. So habe ich die Heftchen unserer Nachbarin durchgeblättert und mich für eine kurze Wanderung am River Findhorn entschlossen zu Randolph's Leap, nach Giles ein Ort an dem sehr viele Suizid begehen, indem sie sich die Klippen runter in den dort extrem ströhmungsreichen Fluss werfen. Danke für die Info 🤐 Er muss da echt schon so einige aus dem Fluss gefischt haben, die sich betrunken und zugedröhnt das Leben nehmen wollten...

Das Wetter schien heute eher erst einmal unpassend für eine Wanderung. Bevor ich losgefahren bin hat es hier mal fett geregnet und gehagelt (aber nur 5 Minuten) und als ich dann den Parkplatz gefunden habe hat es auch sau stark geregnet, -hagelt (habe dann einfach meine Brote im Auto gegessen und gewartet). Aber das gute ist: hier ist der Regen meistens echt nur ein Schauer und so konnte ich nach wenigen Minuten das Auto verlassen und losgehen. Während ich dann draussen war hatte ich auch echt Glück, teilweise sogar Sonnenschein und nur wenigen Tropfen regen:

Es war jedenfalls sehr, sehr schön und eindrucksvoll. Keins meiner Bilder kann leider den realen Anblick, die Gewalt und Strömung des Wasser, bzw. die riesigen Felsen auch nur annähernd darstellen.

Dann war ich noch einen Kaffee trinken, und wie immer (bis jetzt 😛) habe ich es genau rechtzeitig ins Café geschafft: Draussen hat es mal wieder übelst angefangen zu Regnen und zu Hageln. Da schmeckt der Cappuccino gleich noch viel besser 😉

Morgen wird hier hart gechillt, es kommen Nachbarn Mittags zum Tee/Kaffee und joa, das war's im Moment!

Ich wünsche Euch noch ein schönes restliches Wochenende!

Eure Sabrina <3

PS: Ich versuche im Moment der Connie so ganz unterschwellig das Lied "Die Gedanken sind frei" beizubringen. Ich singe ihr das immer wenn ich sie zum Mittagsschlaf bringen will und die Melodie weiß sie glaube ich sogar schon :P Bin mal gespannt ob sie das in ein Paar Wochen kann!

Hallihallo ihr Lieben!

Die letzten Paar Tage in Schottland waren glaube ich einfach bees knees (bedeutet so viel wie: supergeil; meine Gastmutter gibt mir jetzt immer die Aufgabe irgendwelche englischen Metaphern oder Sprichwörter zu benutzen damit ich mehr englisch klinge) 😀 Nicht nur das ich Besuch hier hatte (wie ihr ja schon am Freitag lesen konntet), sondern auch der heutige Wanderausflug mit Cynthia war einfach superb!

Noch kurz ein Paar Worte zu Freitag Abend: Wir haben wirklich noch Delfine gesehen 🙂 super, super geil! Wir waren genau zur richtigen Zeit da (eine Stunde nach Ebbe) und konnten die Delfine von ganz nahem beobachten. Aber es war einfach sooooooo kalt und windig 😮

Am Samstag Morgen sind Flo und Kai dann auf die Isle of Skye aufgebrochen. Danke für euren Besuch!! Connie vermisst euch übrigens jetzt schon 😛 Als Connie, Rosy und Giles heute von Aberdeen nach Hause gekommen sind hat Connie mich so süß gefragt wo ihr seid <3<3<3 So goldig!

Später am Samstag haben Cynthia und ich uns dann in Nairn getroffen und 'nen richtig coolen Mädelsabend mit Popcorn, Schokolade und Cider (einem fruchtigen alkoholischen Getränk) gehabt. Wir haben den Film Zombieland mit Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Emma Stone und Abigail Breslin gesehen. Einfach der kracher 😀 Hab zwar meistens nur die Hälfte mitgekriegt (Mädchengespräche sind eben wichtiger :D), aber sooooo anspruchsvoll war der Film jetzt auch nicht 🙂 Schön entspanntes Zombiegemetzel, genau richtig um dabei noch zu quatschen.

Heute morgen sind wir dann zu unserem lang geplanten Wanderausflug aufgebrochen. Startpunkt war ein Ort, dessen Name nicht ausgesprochen werden will: Inverfarigaig. Er liegt östlich, ca. mittig von Loch Ness und das war unsere Route: http://www.walkhighlands.co.uk/lochness/Inverfarigaig.shtml#route-profile

Mit dem Wetter hatten wir wieder einmal wahnsinniges Glück. Relativ warm, in der Sonne sehr, sehr heiß und gemäßigter Wind. Die Wanderung an sich war teilweise sehr, sehr hart, weil es steil bergauf über steinige, bewurzelte Pfade ging! Aber es hat sich einfach sowas von gelohnt. Die Ausblicke die Cynthia und ich genießen konnten waren einfach atemberaubend.

               Da marschiert man dann auch schonmal durch ein absolut batschiges Moor:

                                           Auch die Falls of Foyers waren einfach genial! Ich weiß nicht wie hoch die waren, aber im Vergleich zur Realität sieht der obere Wasserfall auf dem Bild relativ unspektakulär aus.

                                 Es war einfach teilweise so anstrengend, aber auch so cool zugleich! Danke Cynthia 🙂

    Das Bild ist ganz am Anfang entstanden wo wir einfach noch fit waren, aber als wir dann wieder zu Hause angekommen sind saßen wir einfach nur noch so wie Zombies mit Tee auf dem Sofa 🤐 Einfach fertig und total müde, aber glücklich! Ich spüre übrigens jetzt schon meinen Muskelkater...

Morgen geht hier wieder der Alltag los. Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche!

Eure Sabrina <3

PS: Mich würde es mal wahnsinnig interessieren wer alles meinen Blog liest. Es wäre sau cool wenn jeder von euch nur mal einen kleinen Kommentar schreiben würde 🙂

Hallihallo liebe Leute :)

Heute haben wir (Floria und Kai) die Ehre einen Eintrag in Sabbis Blog zu veröffentlichen.

Nach 3 erlebnissreichen Tagen wollen wir nun über unseren Aufenthalt berichten.

Mittwochs kamen wir nach unserer Fahrt von Edinburgh bei Sabrina und ihrer Gastfamilie an. An der Tür wurden wir gleich ganz nett von Connie empfangen. Aber zuerst noch ein bisschen was zur Fahrt. ;) Die ersten Erfahrungen mit dem Linksverkehr waren gruselig. Wir starteten vom Edinburgh Airport und mussten direkt durch unzählige Kreisel im Stadtgebiet. Als wir die Kreisel, teilweise mit Ampeln, ohne Ampeln, ein oder auch mehrspurig, erfolgreich überlebt haben konnten wir uns auf den Weg Richtung Norden machen. In Pitlochry am King's View haben wir die erste Pause eingelegt und die schöne schottische Landschaft genossen.

Nach einer kurzen Stärkung fuhren wir weiter zur Bridge of Carr. Angelockt wurden wir durch folgendes Bild:

(Quelle: http://www.willkommeninschottland.com/unternehmungen/attraktionen/historische-sehenswurdigkeiten/aviemore-cairngorms/bridge-of-carr)

Aber in Wirklichkeit sah es so aus:

Die Enttäschung war niederschmetternd. 😢 Als wir uns von dem schockierenden Anbick erholt hatten, ging die lustige Fahrt durch die Highlands weiter. Während einer längeren Autofahrt ist die Chance einen nichteinheimischen, aber zur Jagd auf Autos ausgesetzten Fasan zu überfahren nahezu bei 100%. Da das Haus von Sabrinas Gasteltern zwischen 3 Ortschaften liegt und in einer unbenannten Straße mit Häusern ohne Hausnummern, sondern mit Hausnamen, schickte uns das Navi ungewollt in die richtige "Straße".

Zurück zur Ankuft. Als wir nach stundenlanger Verzweifelung doch den Mut fanden zu klopfen (Klingeln sind glaub in Schottland noch nicht erfunden 😉), begrüßten uns Sabrina und Connie. Connie´s erster Satz (laut Sabrina: wie immer 😀) lautet: "Do  you want to see my bedroom?" Sooo süüüüß 😘 Danach zeigte uns Connie ganz stolz ihr Spielzimmer mit der Werkzeugbank von Bob der Baumeister (Bob the Builder) und Thomas die Lokomotive. Kurz darauf kam auch Sabrinas Gastmutter Rosy heim und hieß uns herzlich Wilkommen. Abends bekamen wir unser erstes schottisches Essen: Cottage Pie and Pudding (Eaton (College von Hugh Crant) Mess) Entgegen den Vorurteilen über englisches Essen war es zudem noch richtig lecker. An diesem Abend war für Connie noch bath night. Sie lud Kai mit den Worten: "Kaaaai, do you want to take a bath with me?" ein mit ihr zusammen zu baden. Aber leider geht Kai lieber duschen 😀😉 Connie war einfach deep in love. <3
Müde, satt und zufrieden wurden uns das Gästezimmer gezeigt und wir schliefen tief und fest.

Am nächsten Tag wurden wir von Connie geweckt und gebeten ihr Kinderbücher vorzulesen. Wir hoffen, dass Connie trotz unserer mäßigen Englischkenntnisse alles Verstanden hat. Ihre lebhafte und nette Art brachte uns oftmals zu schmunzeln ("Come on Kai!!!"). Auch ihr Berufswunsch fanden wir entzückend, denn sie will eine "Princess with wings" werden. Während Sabrina ihrer Körperhygiene nachging, spielten wir mit Connie den Disney-Weihnachtsfilm "Frozen" nach. Es spielten mit: 

Connie als Elsa; Floria als Schneemonster und Kai als Anna (Warum Connie so entschied, weiß nur sie selbt 😀). Als wir aufbrechen wollten verabschiedete uns Connie süß mit den Worten "Bye my friends". An diesem Tag stand die Fahrt nach Pennan und Elgin an. Hierzu folgende Bilder:

                              Heute hatte Sabrina glücklicherweise frei bekommen und konnte den Reiseführer für uns spielen. Wir brachen früh, zu früh in Richtung Fort George auf, denn als wir ankamen war Fort George noch geschlossen. Außerdem fanden wir den Eintritt in diese Festung mit 8.50 GBP pro Person ein wenig übertrieben. Bei dem Versuch um Fort George herum zu gehen, wurde uns mitgeteilt, dass in dem angrenzenden Gebiet regelmäßig Übungen mit scharfer Munition des britischen Militärs durchgeführt werden. Deshalb entschieden wir kein Risiko auf schwere Schussverletzungen einzugehen und fuhren deshalb in der Hoffnung Robben zu beobachten zum Findhorn Bay. 

                              Da wir Morgen zur Isle of Skye aufbrechen, wollen wir heut Abend als Abschluss mit Sabrina Delfine (hoffentlich) beobachten und im nächstgelgenen Pub den Abend feucht fröhlich ausklingen lassen.

Trotz einiger Höhen und Tiefen im schottischen Straßenverkehr 😛 genossen wir die Zeit bei Sabrina und ihrer netten und gastfreundlichen Gastfamilie sehr. Wir wollen uns hiermit nochmal für die Übernachtungsmöglichkeit und das viele leckere Essen bedanken.

Wir hoffen, dass ihr trotz diesem (nicht von Sabrina verfassten!!!) Blogeintrag Sabrina treu bleibt.

Sonnige Grüße aus Schottland

von den Co-Autoren Floria und Kai und natürlich Sabrina

Was ging bitte am Sonntag mit dem Wetter?! Morgens war es plötzlich nur noch gerade mal so 1 ° und es begann zu schneien! Zwar nur Schneeregen, aber trotzdem. Was für ein Aprilwetter hier 😀

Jedenfalls war es einfach eiskalt, auch im Haus von Rosys Schwester. Ich weiß nicht warum, aber die haben etwas am heizen gespart und in einem so alten Haus muss man glaube ich (war jedenfalls mal in Koblenz so) immer gut heizen, damit es warm ist.

Nach dem Lunch sind wir dann nach Liverpool gefahren. Am Freitag war mir im Auto nach Rosys Nachfrage kein einziges deutsches Kinderlied eingefallen. Samstag Abend habe ich dann aber mit meinem meinem lieben Matthias telefoniert und er hat mich dann an alle Kinderlieder erinnert :) Also konnte ich auf der Fahrt nach Liverpool so einiges zum Besten geben (z.B. Alle Vöglein sind schon da, Ein Männlein steht im Walde, Dornröschen war ein schönes Kind, Hänschen Klein). So ging die zweistündige Fahrt auch schnell rum.

In Liverpool angekommen habe ich dann Rosys Eltern und zum Tee auch Giles Eltern kennen gelernt. Es gab ganz traditionell Earl Grey Tea mit Scones und Zitronenkuchen 🙂 Dann hatte ich noch einen etwas emotionalen Moment durch die Katze von Rosys Eltern, Katinka oder kurz Kat. Eine ganz süße kleine schwarz, weiße Katze mit nur einem halben Schwanz und einem Schlitzohr, die Rosys Eltern zugelaufen und einfach mal so eingezogen ist. Rosy hat sie mir so in den Arm gedrückt damit ich sie knuddeln kann, aber das hat mich dann doch etwas zu sehr an zu Hause erinnert und dann musste ich erstmal hoch in mein Schlafzimmer flüchten um ein Paar Tränchen zu weinen. Bin wohl doch nicht ganz ohne heimwehlos, wie gedacht...

Und diese Katze ist super toll, weil sie einfach gar keine Angst vor Fremden hat und am Sonntag direkt obwohl da ganz viele Fremde waren zu allen gekommen ist und sich schmusen gelassen hat. Auch mit Connie war sie richtig gut und hatte gar keine Angst, auch wenn Connie mal etwas ungelenke schnelle Bewegungen gemacht hat.

Nach dem Abendessen bin ich dann noch zum Strand spaziert. Einfach so geil, dass hier alle ganz nah am Meer wohnen 🙂 Die Wolkendecke hat sich zwar über den Mittag verzogen und es war in Liverpool auch etwas wärmer als im Lakedistrict, aber trotzdem, der Wind war einfach kaum auszuhalten. Dafür war der Sonnenuntergang umso schöner:

Auf dem Bild links sieht man eine Statue von 100 Statuen. Der Künstler Antony Gormley hat diese, die ihn selbst nackt darstellen gefertigt und sie überall am Strand überall verteilt aufgestellt. Manche näher am Strand, andere standen schon bis zur Hüfte oder weiter im Wasser. Der Künstler sagt, dass das Kunstwerk das Verhältnis zwischen Mensch und Natur darstellt. Für mich hatten die Figuren etwas sehnsüchtiges, da ihr Blick weit hinaus ins Meer gerichtet ist. Aber im aller ersten Moment war es für mich nicht ersichtlich, dass es sich um Statuen und nicht um echte Menschen handelt 😀 Zuerst dachte ich da würde eine Sekte den Sonnenuntergang anbeten oder so xD

Jedenfalls wurde mir schnell zu kalt und so bin ich wieder heim zu Rosys Eltern.

Sightseeing in Liverpool (Montag, 13.04.2015)

Den Montag Morgen habe ich mit etwas zu deutschem Denken angefangen. Sonntag Abend haben wir ausgemacht, dass wir so gegen 8 frühstücken. Bei meiner Oma hätte auch um Punkt 8 Uhr das Frühstück auf dem Tisch gestanden, aaaaaber hier sind die Menschen einfach viel gechillter als in Deutschland. Ich habe mir den Wecker für kurz vor 8 gestellt, damit ich pünktlich am Tisch sein kann, aber die anderen haben alle bis halb 9 im Bett gelegen 😀 und so haben wir erst um 9 Uhr gefrühstückt.

Rosys Mum ist dann nach dem Frühstück mit mir zusammen nach Liverpool reingefahren. Sie hat mich zum Albert Dock begleitet, dort etwas herumgeführt und mir erklärt, dass dort vor ein Paar hundert Jahren Sklavenhandel betrieben wurde. Mit dem Verkauf von Sklaven und Baumwolle wurde Liverpool zu dieser Zeit reich (Liverpool war damals sogar die zweitreichste Stadt Englands).

Dann hat sie mir noch geholfen den Stadttourbus ausfindig zu machen und mir gezeigt in welche Richtung die beiden großen Kathedralen Liverpools liegen. Nach ein Paar weiteren Tipps hat sie sich dann verabschiedet und mich mir selbst überlassen. Um möglichst viel zu sehen habe ich mir dann gleich ein Fähren-Stadtrundfahrt-Kombi-Ticket gekauft. Ich musste noch 20 Minuten auf den Beginn der Rundfahrt warten, also habe ich nocheinmal einen genaueren Blick auf das Albert Dock und Umgebung geworfen:

Dann wurde es Zeit auf die Fähre zu gehen und joa dann bin ich eben ein bisschen Schiff gefahren und habe mir Liverpool auch von der anderen Flussseite anschauen können.

Das ist übrigens die anglikanische Kathedrale aus der Entfernung. Einfach abgefahren wie unnormal riesig die ist, bei wikipedia steht sie sei die fünftgrößte Kathedrale der Welt!

Als dann die Fährentour rum war bin ich auf den Stadtbus aufgesprungen und mit dem bis zur katholischen Kathedrale gedüst. Ich betrachte dieses Gebäude mit relativ gemischten Gefühlen. Einerseits ist das Licht in der Kathedrale durch die blauen Fenster total schön und mystisch, aber andereseits sieht von außen einfach monströs aus!

Dann bin ich zur anglikanischen Kathedrale, die übrigens im 20. Jahrhundert erst erbaut wurde, gelaufen. Dieses riesige Gebäude erschlägt einen einfach förmlich.

Die Kathedrale ist einfach mal so groß, dass die dort ein kleines Restaurant eingebaut haben in dem ich dann mein Mittagessen genossen habe (ein gemischter Salat aus Rucola, grünem Salat, Orangen, Rote Beete, Möhren etc. und obendrauf gebratener Ziegenkäse).

Gesättigt und stolz auf meinen gesunden Lunch bin ich dann runter nach Chinatown gelaufen. In Liverpool lebt eine der größten und ältesten chinesischen Gemeinden Europas. Außerdem gibt es dort hunderte chinesische Restaurants, Geschäfte, die Straßenschilder sind auf Chinesisch und auf Englisch beschriftet und die Laternen sind grünlich und mit Drachen verziert. Sogar die Parkticketautomaten sind grünlich und mit Drachen dekoriert. Außerdem gibt es dort das größte chinesische Tor außerhalb Chinas:

In Chinatown wollte ich dann nochmal auf den Bus aufspringen um zurück zu den Docks zu fahren, aber da wäre der Busfahrer doch glatt an mir vorbei gefahren wenn ich ihm nicht wild gewunken hätte :D

Zurück im Hafen bin ich dann noch ins Merseyside Maritime Museum gegangen. Dort gibt es allerhand Ausstellungen zur Hafengeschichte Liverpools. Hier nur ein Paar interessante Fakten:

1. Zwangsemigration englischer Kinder:
   • bis 1960 wurden englische Waisen und Kinder aus ärmlichen Verhältnissen oder schlechtem sozialem Hintergrund, oder zur Zeit der Weltkriege als Evakuierung zwangsweise in die englischen Kolonien verschifft um dort ein neues "besseres" Leben zu beginnen. Jedoch war das Leben der Kinder dort häufig von Missbrauch und harter körperlicher Arbeit geprägt. Manche Kinder hatten Glück und waren im Ende sogar froh emigriert zu haben, aber andere litten und leiden heute noch unter dem Verlust ihrer Familie
   • über 100.000 Kinder sind emigriert
2. Homosexuelle Seefahrer:
   • der Beruf des Seefahrers war in den 50er und 60ern unwahrscheinlich beliebt unter homosexuellen Männern. Über 50 % der damaligen Seemänner waren homosexuell und konnten durch die Seefahrt ihre Neigungen frei ausleben, weil Homosexualität in GB damals verboten war.
3. Sklaven und Menschenhandel:
   • einfach erschreckend, wie der Sklavenhandel vonstatten ging. Für mich ist es kaum vorstellbar wie es gewesen muss wochenlang unterdeck in einem engen, stickigen, dunklen Raum, angekettet und zwischen anderen Menschen eingeklemmt zu liegen und auf ein genauso elendes Leben als Sklave zu warten.
   • Sklaven waren eines der wichtigsten "Exportprodukte" Liverpools
   • Wichtige Ausstellung, da der Sklavenhandel ein häufig verschwiegenes Thema in der englischen Geschichte ist. Es ging in der Ausstellung nicht nur um den Handel an sich, sondern auch um die afrikanischen Kulturen und die afrikanische Identität

Eigentlich wollte ich dann noch in das Museum zur Geschichte Liverpools gehen, aber da hatte ich nicht mehr sooo viel Lust drauf und es war auch schon relativ spät. Also bin ich nurnoch etwas durch die Stadt geschlendert, war kurz im Aldi (nur um zu gucken, wie es da so ist. Ist im großen und ganzen gleich wie in Deutschland, aber eben von den Produkten her auf den englischen Markt angepasst. Die Engländer lieben übrigens Aldi und Lidl, abgesehen davon das die Kassierer einem die Produkte immer entgegenwerfen) und bin dann nochmal zurück zu Rosys Eltern gefahren.

Das wars über meinen Tag in Liverpool. Es war äußerst interessant und die verzierten Gebäude und die ganzen Denkmäler dort waren super schön, aber mir hat ein bisschen grün, ein Bäumchen hier und da, gefehlt. Trotzdem bin ich richtig froh, dass Rosy mich mit zu ihrer Familie genommen hat, und dass ihre Schwester und ihre Eltern mich mit großer Freude und Gastfreundschaft empfangen haben.

Heute Morgen haben wir nocheinmal alle zusammen gefrühstückt und Grandpa Phil hatte heute Geburtstag, also haben wir etwas später noch Kuchen gegessen und ihm ein Ständchen gesungen. Dann sind wir ca. 8 Stunden noch einmal hoch in den Norden gefahren (auf den Autobahnschildern steht hier wirklich "The North" und "The South") und joa, das wars 🙂

Morgen beginnt hier wieder der Alltag, abgesehen davon, dass ich Morgen Abend meinen ersten Besuch aus der Heimat empfangen kann! Ich freue mich schon auf Euch Flo und Kai <3

Gutes Nächtle und bis bald!

Eure Sabrina 😉

Heute gibt es vieeele, viele Bilder aus dem schönen Lakedistrict 🙂 Mein Samstag dort war sehr entspannend. Aber es wurde wieder suuuuper kalt, also nix Frühling hier :/ Immerhin war es noch sonnig, aber der Wind ließ einen einfach einfrieren!

Morgens nach dem Frühstück haben wir alle zusammen einen Spaziergang um die Entchen zu füttern und eine Ruine zu besichtigen gemacht. Der Lakedistrict ist wirklich wunderschön und hier blühen im Moment überall Osterglocken, die übrigens auch so wie das Wahrzeichen des Lakedisricts sind.

Die zwei Bilder sind jetzt nur kleine Beispiele, aber im Moment sprießen hier echt in jeder Ecke Narzissen :)

Auf dem Weg zu den Entchen haben wir wieder einmal Schafe gesehen. Nur waren diese mal zahm und sind an den Zaun gekommen:

Die Kinder hatten mega viel Spaß die Entchen zu füttern und dann ging es weiter zur Ruine einer Mühlenfabrik in der früher Spulen für Fäden hergestellt wurden.

Nach dem Lunch sind wir auf einen großen Spielplatz nach Keswick gefahren. Ich bin dann in die Stadt gegangen und habe mich dort umgeschaut. Es war gerade zufälligerweise auch Markt, also gab es viel zu sehen. Nur der Wind war so eiskalt!! In regelmäßigen Abständen musste ich in irgendein Geschäft gehen um mich wieder aufzuwärmen. Nur in der Sonne war es schön mollig, wenn es eben nicht gerade windig war. Die Häuser sind in Keswick hauptsächlich aus grünlichem Stein gebaut:

Auf dem Markt habe ich mir eine neue Handtasche gekauft 🙂 Yey! Um mich aufzuwärmen bin ich in ein Kunstgeschäft gegangen. Die Bilder waren sehr schön und eines hat mich besonders erstaunt und begeistert: Als ich es angeschaut habe war ich ersteinmal komplett verwirrt, weil das Bild sich bewegt hat! Ich habe noch einmal genauer hingeschaut und bei jeder Bewegung, die ich gemacht habe hat sich das Bild bewegt! Boaaaah, wie geht das denn?! Ich bin dann jedenfalls näher herangegangen und dann habe ich gesehen, dass das Bild mit einer sehr besonderen Technik gemalt ist. Die Leinwand hat auf beiden Seiten etwa 30 cm trapetzförmig herausgestanden. In der Mitte war ein Haus, die Wände gingen genau bis zu Ende der Auswölbung, und an beiden Seiten war ein Haus, bei dem die Wände bis zum Ende der Auswölbung gingen. Und irgendwie hat das dann die Illusion erschaffen, das sich das Bild bewegen würde. Ich habe es ausprobiert. Wenn man ganz nah am Bild stand hat die Illusion nicht funktioniert. Dann bin ich langsam rückwärts gegangen und plötzlich war die Illusion von Dreidimensionalotät und Bewegung wieder da. Sie war so stark, dass mir sogar etwas schwindelig wurde 😛

Dann hatte ich jedenfalls alles gesehen und bin noch einmal zurück zum Spielplatz. Die anderen hatten auch genug und wir sind dann noch zusammen auf einen Berg gefahren, auf dem man einen wundervollen Ausblick hatte. Der Wind war dort allerdings so stark, dass Connie und ihr kleiner Cousin fast weggeflogen wären 😮 Also für die Kids war es nicht allzuschön, aber ich hätte dort einfach stundenlang stehen und den Ausblick geniessen können.

bends haben Rosy, ihre Schwester und deren Ehemann und ich zusammen ein Comedyprogramm geschaut (Michael McIntryre's Easter Night at the Coliseum). Die Engländer machen teilweise genau die selben Witze wie wir. Z.B. über ihre Sprache. Zur Eröffnung hat Michael McIntryre eine Nummer über Engländer im Urlaub im Vergleich zu den anderen Ausländern gemacht. Die Engländer sind natürlich die uneleganten Barbaren, und die anderen machen alles viel eleganter, incl. eleganterer Sprache. Und da musste ich so an den Sketch von Harpe Kerkeling über den Aufruf zum Gebet am Petersdom denken Sebi ("ACHTUNG, ACHTUNG!"). Eigentlich sind wir doch irgendwie alle gleich in unserer Wahrnehmung 🙂

Hallihallo liebe Leutz :)

In den nächsten Tagen werdet ihr verdammt viel zu lesen haben 😀 Die letzten Tage und die letzte Woche war sehr interessant und gestern Abend habe ich dann endlich mal Zeit und Lust gehabt meine Erlebnisse aufzuschreiben. Enjoy 😉

Eine verspätete Ostereiersuche in Elgin (Mittwoch 8.4.)

Ich war mir zuerst gar nicht sicher über diesen Tag schreiben will und soll, weil er ein Tag war, wie man ihn sich nicht unbedingt wünscht (auf eine im Nachhinein doch irgendwie sehr lustige Art und Weise). Aber es sind manchmal eben die Momente in denen etwas schief geht die dem Leben eine besondere Note geben:

Da der Kindergarten ganze 2 Wochen nach Ostern geschlossen ist, muss ich mich um Connie jetzt den ganzen Tag kümmern. Also hat Rosy sich netterweise ein Paar Sachen überlegt, die ich machen könnte. Eine Freundin von ihr veranstaltete am Mittwoch eine Ostereeiersuche in einem Park in Elgin. Sie fragte mich ob ich da gerne hingehen würde und ich habe natürlich ja gesagt. Das würde bestimmt eine sehr schöne Abwechslung werden. Außerdem war das Wetter einfach himmlisch. Sonnig und sehr, sehr warm. Es fühlte sich an als wäre der Frühlich endlich da 🙂

Ich war noch nie in Elgin, aber so schwer zu finden ist das nicht, dachte ich. Rosy hat mir den Weg erklärt. Im großen und ganzen musste ich nur einer größeren Straße folgen und folgen und folgen, bis ich in Elgin bin. Und dann muss ich durch vier Kreisel und am vierten ist die Bibliothek, wo ich parken kann für in den Park. Alles klar.😀

Ich gehe so genau zur richtigen Uhrzeit aus dem Haus und was ist? Das Garagentor ist auf 😮. Mist, das ist sonst nie auf. Ich muss das jetzt irgendwie zumachen. Leider wusste ich nicht wie das funktioniert. Es gab keine Knöpfe oder ähnliches an denen man das Garagentor hätte zu machen können. Aber warum ist es überhaupt auf? Komisch. Ich habe als gesucht und gesucht. Egal ich versuche jetzt Rosy auf der Arbeit zu erreichen, mit einem offenen Garagentor kann ich jedenfalls nicht losfahren. Gott sei Dank, habe ich Rosy auch erreicht. Im Schrank im Flur ist eine Fernbedienung mit der man das Garagentor schließen kann. Auch sie hatte keinen Plan warum das Tor auf war.

Auf jeden Fall war ich danach schon etwas spät dran. Wenn ich nur Rosys Freundin im Park getroffen hätte, wäre es für mich nicht so schlimm gewesen, aber ich habe mich noch mit Cynthia und 2 anderen Aupairs verabredet und ausgemacht dass wir uns eine viertel Stunde früher vor der Bibliothek treffen.

Ich fahre also bei uns die Straße runter, wo auf der linken Seite ein neues Haus gebaut wird. In der Querstraße zu meiner stand ein großer LKW mit Baumaterial drauf, ganz nah an meiner Straße. Ich sehe den Fahrer einsteigen, fahre weiter, der kann ja schließlich nicht innerhalb von 2 Sekunden den LKW starten. MÖÖÖÖÖÖP, falsch gedacht!!! Ich wollte gerade vorbei fahren, da rollt der plötzlich vorwärts! Dann habe ich mal schön eine Vollbremsung hingelegt. Suuuuper, noch fast nen Crash mit nem LKW gehabt nur weil der Fahrer nicht guckt ob da was kommt... Ist aber zum Glück nichts passiert! Connie weiß jetzt auf jeden Fall warum Sicherheitsgurte wichtig sind 😛

Elgin habe ich dann gut gefunden, aber dann ist was Dummes passiert: Ich habe im zweiten Kreisverkehr (glaube ich zumindest) die falsche Ausfahrt genommen. Irgendwie war ich einfach komplett verwirrt. Okay, ich fahre mal auf den Lidl- Parkplatz und checke auf der Karte wo ich bin. Ich hab meinen Standort natürlich nicht gefunden 😀

Plan B: Google Maps wird mich führen. Ich versuche die Straße zu suchen, aber sorry Sabrina, dein super tolles Handy kann kein GPS Signal finden. Connie merkte mittlerweile, dass irgendetwas nicht stimmt, weil ich langsam unruhig wurde, weil ich im Zeitverzug war. Weil ich unruhig und etwas wütend auf mich selbst war wurde Connie auch etwas aggro. Weil sie durstig war habe ich ihr ihre Wasserflasche gegeben. Natürlich habe ich aber nicht darauf geachtet sie ihr wieder wegzunehmen, mehr dazu später😀. Connies Kommentare bringen einen in so einer Situation natürlich auch nicht viel weiter: „Warum hast du dich verfahren?“, „Warum kennst du den Weg nicht?“, "Du solltest den Weg wissen.". Im großen und ganzen war sie von der ganzen Situation ultra genervt, genauso wie ich 😀

Ich bin dann einfach nochmal zurück gefahren, habe es aber natürlich immer noch nicht gefunden. Dann bin ich nocheinmal auf einen Parkplatz gefahren und habe nocheinmal versucht mein Navi anzumachen. Yes, es funktioniert! Und dann die erste Aussage: „Please, head West.“ Where the f***ing hell is West?! Ich konnte nicht wirklich aufs Display gucken, weil ich das nicht mag wenn man auf Displays beim fahren guckt, deswegen habe ich nur auf die Ansagen gehört. Dann habe ich mich nocheinmal etwas verfahren, weil ich kp hatte wo Westen ist, aber dann habe ich es nachdem ich Fußgänger gefragt habe doch noch gefunden!

War natürlich schon 20 Minuten zu spät :D War aber nicht so schlimm. Die Mädels haben Rosys Freundin auch so gefunden. Achso, einen richtigen Parkplatz habe ich bei der Bibliothek natürlich auch nicht gefunden! Ich habe dann einfach so wie alle anderen auf dem Gras geparkt. Connies erster Satz: „I have to weeeeeeee!“ (Ich muss Pipi!) Okay, schnell schnell das Kind aus dem Auto geholt. Na toll, sie hat die ganze Flasche leer getrunken. Schnell in die Bib gerannt, Kind aufs Klo gesetzt, geschafft, alles noch trocken. Ich dachte damit wäre Pipi erstmal vom Tisch, aber nein, wir erreichen gerade den Spielplatz und die anderen, wir begrüßen alle, und Connie wieder: „I have to wee again!“ (Ich muss nochmal Pipi!) „What?“ Rosys Freundin hat mir dann nur vorgeschlagen ich solle einfach mit ihr hinter die Büsche gehen, ich hatte auch keine Lust mehr zur Bib zurückzulaufen. Jedenfalls musste ich Connie in der einen Stunde, die wir im Park waren, noch weitere 2 mal hinter die Büsche begleiten :D Das war mir eine Lehre. Das nächste mal achte ich darauf und nehme ihr die Flasche weg, bevor sie sie komplett leer trinkt!

Die Ostereiersuche war dann total cool. Rosys Freudin hat rund um den Spielplatz Bilder und kleine Stempel aufgehängt und die Kids mussten dann die Stempel sammeln. Ich musste natürlich mit Connie altersbedingt zusammen suchen gehen (also hatte ich nicht wirklich viel Zeit mit den anderen Aupairs zu quatschen), aber sie hat die Hauptarbeit gemacht und ich habe sie nur begleitet. Wir haben alle Stempel gefunden und dafür hat Connie dann ein großes Schokoladenei bekommen.

Dann wollte Connie noch etwas auf die Babyschaukel gehen und Rutschen etc. Aber leider wollte sie nicht mit den anderen Kindern spielen. Sie war die Jüngste. Alle anderen Kinder sind frei auf dem sehr großen Spieli rumgerannt. Weil ich Connie jetzt auch nicht alleine irgendwo hingehen lassen wollte, musste ich sie immer begleiten.

Eigentlich wollten die anderen Aupairs und ich noch nach zusammen nach Elgin in die Stadt gehen, aber denen ihre Kinder haben schön gespielt und ich wollte sie dann auch nicht an diesem wunderschönen sonnigen Tag am Spielen hindern. Ich habe dann entschieden, dass Connie und ich nocheinmal heim fahren würden, weil ich schon gemerkt habe, dass sie langsam etwas grumpy wurde (der Tag davor war echt die Hölle, weil Connie so extrem müde und grumpy war, kaum auszuhalten). So haben wir dann Tschüss gesagt und sind nocheinmal heim gefahren.

Donnerstag und Freitag (9.+10.4.): Gärtnern und Fahrt in den Lakedistrict

2 gechillte sonnige Gardening-Tage. Endlich ist der Frühling da :). Connie und ich habe eine Menge Blumen gepflanzt. Im Gewächshaus haben wir endlich mal die Spargelpflänzchen gesetzt (ja das habe ich vorher auch noch nie gemacht :D) Um den Spargel zu setzen muss mal das Beet ordentlich umgraben, bzw. dort war die Erde so schlecht, dass ich ein Loch gegraben habe und gute Erde einzufüllen. Dabei habe ich einen Regenwurm ausgegraben und ihn Connie gezeigt (Natur und so, damit sie sich später nicht vor Würmern ekelt :D). Sie hat ihn dann so angestupst und der Wurm hat sich dann total lustig zusammengezogen. Connie: „The whorm is ticklish!“ ("Der Wurm ist kitzelig!") Ohhhhhhhh wie sweeeeeet 🙂

Am Freitag selbst hat Rosy mir noch einige Aufgaben gegeben um unsere Abreise zu ihrer Schwester vorzubereiten (Geschenke für ihre Eltern einpacken, Auto tanken gehen, Müll rausbringen, Geschirrspüler anmachen und Sandwiches vorbereiten). Super-Sabrina hat alles erledigt 🙂 Um 5 kam Rosy dann von der Arbeit nach Hause und dann sind wir auch bald losgefahren. Ziel: Lakedistrict!

Die Fahrt dauerte 5 Stunden. Eine Menge Zeit um zu labern. Irgendwie sind wir auf das Thema Nationalhymnen gekommen (Ich glaube wir haben über irgendwelche anderen Länder gelästert oder so und Rosy hat mir eine englische Parodieversion der französischen Nationalhymne vorgesungen). Jedenfalls sind wir dann irgendwann auf die Deutsche Nationalhymne gekommen und Rosy so direkt schön freiraus losgesungen: „Deuschland, Deutschland, über alles [...]“ und ich nur so, etwas geschockt: „Ähhhhhh Rosy, die Strophe singen wir nicht mehr 😀, wir singen nur noch die Dritte.“ Ich glaube ihr war nicht ganz bewusst was die Worte bedeuten, ich habe es ihr dann mal so frei aus dem Kopf übersetzt, zumindest mal den Sinn. Ich kann die ersten 2 Strophen nämlich nicht auswendig.

Dafür kann ich unsere schöne dritte Strophe und die habe ich ihr dann auch übersetzt. Die fand sie dann auch schön und gut ausgewählt :)

Jajaaa die Engländer :D Aber die Situation war für mich in dem Moment einfach nur sau witzig.

Der Rest der Fahrt war relativ langweilig, weil wir Connie nach der Hälfte ihren Schlafanzug angezogen haben, weil sie schlafen sollte. Und wir haben dann nicht mehr getraut zu quatschen.

Als wir dann endlich bei Rosys Schwester angekommen sind war es schon halb 11 oder so und Rosy und ich waren beide supermüde. Hier nurnoch ein Paar erste Eindrücke:

Alter was für ein geiles Zimmer. Ich durfte im Zimmer von Rosys Schwesters Tochter schlafen. Ein wunderschönes Fachwerk ziert dort die Decke. Und jetzt kommts: Ich hab noch nie ein so cooles Bad gesehen :) auch dort schönes Fachwerk an der Decke. Eine freistehende Badewanne, an der Wand neber ihr eine riesige Weltkarte.

So ihr Lieben, das war es jetzt erst einmal über die letzte Woche. Die Einträge über Samstag und heute Folgen noch irgendwann die Tage :) Rosy, Connie und ich sind heute Mittag gut bei Rosys Eltern in Liverpool angekommen. Jetzt gucken wir noch etwas zusammen Fernseh und chillen.

Gute Nacht 😘

Eure Sabrina <3

Hallo ihr Lieben und HAPPY EASTER nach Deutschland 🙂

Nochmals ganz viel MERCI für das fette Paket Mama und Oma :) (Das Paket enthielt mega viele meiner Lieblingssüßigkeiten, Salami, grobe Leberwurst und Knödelteig vom Aldi damit ich Gefillde kochen kann 😀, Geschenke für meine Gastfamilie und eine Jacke für mich).

Die Woche war ich etwas krank (ja scheinbar haben Connie und Rosy es doch geschafft mich anzustecken, aber mir ging es glücklicherweise nur Donnerstag Abend so richtig schlecht), zum Wochenende war ich aber wieder fit! Genau richtig also 😉

Außerdem habe ich mit Connie noch Osterdekoration aus Salzteig gebastelt (bzw. sie hatte nicht so wirklich Lust, aber hat mit mir einen Hai, ein Schwein und 2 Herzen, und mit Giles zusammen einen Dinosaurier geformt, also habe ich dann noch ganz viele Ostereischeiben, Tulpen und einen Helikopter gebastelt), und diese dann 2 Tage später mit ihr angemalt (das hat ihr dann wiederum mehr Spaß gemacht, jedoch musste alles natürlich rosa angemalt werden 😮). Die Ergebnisse können sich echt sehen lassen:

 Freitag auf Samstag war der bis jetzt längste Zeitraum in dem ich mich alleine um Connie kümmern musste. Rosy musste arbeiten und Giles um 12 auch irgendwo hin. Freitag Abend war dann sozusagen die Abschiedsfeier von Giles Arbeit und beide haben dort auch übernachtet. Ich muss sagen, alles hat überraschend gut geklappt! Connie ist wirklich im großen und ganzen ein Engelchen (wenn sie nicht gerade müde oder hungrig ist, da sind wir dann ungefähr gleich viel unausstehlich😀).

Gestern habe ich mich mit einem weiteren Aupair verabredet. Meine Gastmutter kennt ihre Gastmutter und so haben wir uns irgendwie über Facebook kennengelernt und beschlossen mal was zusammen zu machen. In Elgin gibt es wohl eine größere Aupaircommunity und eigentlich wollte Cynthia (das andere Aupair) mich integrieren und auf Ausflüge mitnehmen, aber eines der Mädels ist scheinbar etwas komisch und wollte nicht, dass ich mitkomme. Haha als ob ich ihr jetzt irgendwie ihre Freundinnen klauen würde oder so?! Mega lächerlich. 🤐😛

Egal, jedenfalls haben Cynthia und ich dann alleine was gemacht und das fand ich spitze 🙂. Meine Gasteltern konnten sie glücklicherweise auf ihrem Heimweg abholen und mitbringen. Gegen halb 12 konnten wir dann durchstarten.

Als erstes standen die Ness Islands, also die Inseln auf dem Fluss Ness in Inverness, auf dem Plan. Glücklicherweise kannte sich Cynthia sehr gut aus, so konnten wir mit ihren Wissen und einer Karte alles finden 🙂 Das Wetter war noch etwas bewölkt, aber trotzdem war dieser Platz wunderschön. Mehrere kleine Inseln, verbunden mit Brückchen, alles dicht mit verschiedenen Bäumen bewachsen. Das ist ein wunderschöner Ort um z.B. mit einem Hund spazieren zu gehen oder wenn es sonnig ist zu chillen. Meine Bilder sind leider nicht so schön geworden, also lade ich die nicht hoch. Vielleicht komme ich da ja mal nochmal im Sommer hin, wenn die Sonne mehr scheint 😀

Dann sind wir weiter nach Rosemarkie gefahren, wo wir uns Wasserfälle anschauen wollten. Cynthia war da schon, aber sind fand es dort so schön, dass sie es vorgeschlagen hat dorthin zu fahren. Am Parklatz angekommen sind wir entlang eines Flüsschens gewandert, immer irgendwie bergauf, über teilweise extrem schlammige Wege, aber es hat sich echt gelohnt. 2 sehr schöne  Wasserfälle haben oben auf uns gewartet:

Cynthia hatte schon die ganze Zeit die Idee, mit den Füßen ins Wasser zu gehen. Weil die Sonne schien und es eigentlich auch ganz warm war und weil sich das Wasser eigentlich ganz okay anfühlte haben wir uns dann beide gedacht, dass wir es ausprobieren wollen. Schuhe und Socken aus und ab rein ins kühle Nass. Kühl scheint jedoch im nachhinein etwas untertrieben 😀 Es war doch schweinzig kalt! Ich bin nur ganz ein bisschen reingegangen und habe mich dann direkt auf einen etwas größeren Felsen gestellt, aber Cynthia ist ganz mutig bis in die Mitte gegangen 😮

Sie hat sogar ein Lächeln für das Bild hingekriegt 🙂

Dann sind wir noch einmal runter ins Dorf gegangen und von dort aus zum Strand und glücklicherweise war da auch ein kleiner Kaffeeshop und jeder von uns hat sich einen Cappuccino und ein Eis gekauft und wir haben es auf einer Parkbank mit Meerblick getrunken.

Nach einem doch sehr langen Spaziergang am Strand entlang haben wir uns dann entschlossen, langsam in Richtung unserer letzten Station zu fahren. Den Delfinen vom Chanonry Point!

Die beste Zeit um dort Delfine zu sehen ist zwar eigentlich ungefähr 2 Stunden nach Ebbe, weil dann die Strömung dreht und die Fische verwirrt sind :D Deswegen haben die Delfine dann leichtes Spiel beim Jagen. Dummerweise waren die Ebbezeiten so ungünstig, dass wir es einfach so versuchen mussten.

Chanonry Point ist eine sehr lange Landzunge, die ins Meer hineinragt. Auf dieser ist ein Golfplatz und über den musste man fahren um zum Ende zu kommen. Ich hatte einfach so Schiss, dass meine Windschutzscheibe 'nen Golfball abkriegt 🤐. Da stand sogar, dass man den Golfclub nicht für Schäden durch Golfbälle verantwortlich machen kann. Gott sei dank ist nichts passiert.

Also sind wir dann am Ende der Landzunge ausgestiegen und haben krampfhaft (wie eine Menge anderer Menschen) aufs Meer gestarrt in der Hoffnung einen Delfin sehen zu können 😀

Zuerst sah es echt schlecht aus. Aber plötzlich konnte ich eine Rückenflosse erspähen und dann haben wir tatsächlich Delfine gesehen 🙂 Zwar immer nur die Rückenflossen, aber immerhin.

Als wir dann wieder zurück zu mir gefahren sind, wäre ich fast von 'nem Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene in einer Kurve gerammt worden. Und ich bin noch über einen mega fetten Hubbel (die, die einen Bremsen sollen. In Deutschland wäre der fett rot angemalt gewesen, aber hier stand nur ein Schild, direkt schon am Hubbel, und das habe ich wohl etwas übersehen) in der Straße gefahren.🤐 Nicht gut, aber es ist nichts passiert!

Als wir durch Fortrose gefahren sind hat Cynthia plötzlich gerufen: Stopp, stopp, fahr die nächste nach links. Hab ich dann auch gemacht und dann haben wir uns noch schnell auf dem Heimweg die Ruinen der Fortrose Cathedral angeschaut.

Einfach Wahnsinn wie viele Ruinen es hier gibt! Jedes Kaff hat eine 😛

Rosy hat Cynthia noch zum Abendessen eingeladen und so haben wir noch schön zu Abend gegessen und ich habe sie später zum Bahnhof gefahren. Und dann habe ich gestern nur noch ein bisschen eine für mich neu entdeckte Serie weitergeschaut: Call the Midwife. (Dachte ich sollte mir eventuell mal mehr britische Serien angucken um meinen Lernerfolg, vor allem Aussprache, zu maximieren 😀). Die Serie spielt in den 50ern und darin geht's im großen und ganzen um eine Hebamme, die selbst aus sehr guten Verhältnissen kommt, sich aber entschließt in East End London (dem "Assiviertel") zu arbeiten.

Heute Morgen war ich dann mal wieder früh wach (Connies kleine Stampffüße sind einfach zu laut 😀), aber ich habe noch im Bett gechillt und auf Pinterest (eine Seite für alle möglichen Dinge, wo man z.B. Ideen zum basteln, backen, etc. finden kann) gesurft. Plötzlich habe ich gehört, wie Giles die Treppe zu meinem Zimmer runterging: "Sabrina, are you awake?" "Yes." "We will go to church in 10 minutes." "10 MINUTES?!?!" Ja, wir wollten zusammen in die Kirche gehen, aber ich dachte, weil gestern keiner mehr was dazu gesagt hat, das wir wohl doch nicht gehen. Aber dann haben die Lieben Rattys sich spontan doch entschieden zu gehen. Und so habe ich mich in 10 Minuten angezogen, gefrühstückt, Zähne geputzt und sogar geschafft mich noch etwas zu schminken. 😀

Der Gottesdienst selbst war nur ein Paar Orte weiter. Und es war ein Gottesdienst im Freien. Heute Morgen war dazu natürlich das perfekte Wetter, Sonnenschein und blauer Himmel! Das hielt sich auch den ganzen Tag ("[Summer] is coming!"😛). Wir waren etwas zu spät (haben nur den Anfang des ersten Liedes verpasst), aber ich war eh erst einmal geflasht von diesem wunderschönen Ausblick. Unser Pastor zuhause kann glaube ich nur davon träumen mit dieser malerischen Kulisse im Hintergrund eine Messe halten zu dürfen (dummerweise habe ich weder mein Handy noch Kamera dabei gehabt. Habe damit einfach nicht gerechnet.): Um einen herum war alles grün. Im Hintergrund sah man auf das Meer und die Black Isle, etwas weiter links sah man die hohen Berge, die im Moment noch gut mit Schnee bedeckt sind. Wundervoll <3

Die Messe war nur ganz kurz und danach gab es noch Frühstück im Pfarrhaus. Wir alle haben uns eine Schüssel Porridge geholt, Gott sei dank sparen die Schotten mit dem Essen, weil der Porridge war salzig und nicht süß 🤑 Ich bin jetzt eh nicht so der Porridge Fan, aber wenn dann mag ich ihn süß. Dann gab es noch Brötchen mit gebratenem englischem Schinken (Bacon Rushers: die sind eigentlich einfach nur viel dicker als deutscher Schinken + etwas anders geräuchert) drauf. Und es gab Toast mit Orangen-Marmelade, und natürlich Tee 🙂

Dann haben wir uns aber doch bald verabschiedet, weil wir heim mussten, weil ein ehemaliger Arbeitskollege von Giles inklusive Frau und 2 Söhnen zum Lunch eingeladen war. Rosy hat wieder fabelhaft gekocht! Noch einmal lamb with mint sauce etc. Yummyy!

Die Kiddies durften später noch eine Ostereiersuche im Garten machen. Trotzdem bin ich jetzt froh, dass die Bekannten mit ihren 2 Söhnen wieder gefahren sind. Die waren einfach zuuuu laut 😀 Ich stelle wieder einmal fest, das ich mit Connie einfach nur gesegnet bin!

Jedenfalls bin ich jetzt super satt und happy 🙂 Die Zeit hier vergeht einfach so mega schnell! Bin jetzt schon 5 1/2 Wochen da, Rosys Bauch ist schond deutlich gewachsen und Connie ist glaube ich auch sogar etwas größer geworden! Irgendwie kommt es mir trotzdem noch nicht so lange vor, weil mich auch alle von zuhause aus so toll unterstützen 🙂

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und frohe Ostern!

Eure Sabrina <3

PS: Nächstes Woche fahre ich mit Rosy und Connie für ein Paar Tage zu ihrer Schwester und dann nach Liverpool zu ihren Eltern 🙂 Da freue ich mich jetzt schon drauf! Und bis zu meinem ersten Besuch aus Deutschland ist es auch nicht mehr lange! Freue mich schon auf euch Flo und Kai <3😘