Berichte von 03/2015

Whiskey und der gelbe Helikopter

Montag, 30.03.2015

Guten Abend ihr Lieben :)

Letzte Woche waren Connie und Rosy mega krank. Connie hatte ca. 3 Tage lang ziemlich hohes Fieber und sich Freitag Nacht übergeben und Rosy hatte eine sehr starke Erkältung. Gott sei dank habe ich es geschafft gesund zu bleiben, damit ich mich um die anderen etwas kümmern konnte. Mittlerweile sind beide wieder fit soweit 🙂

Dieses Wochenende war dafür wieder einmal spitze.

Am Samstag habe ich jetzt enlich mal ein anderes Aupair kennengelernt. Sie lebt in einem Superkaff irgendwo direkt am Meer, kennt aber ein Mädel in Inverness und hat sie für das Wochenende besucht. Das schöne war: sie hat mich gefragt ob ich mit ihr und ihrer Freundin zusammen eine Whiskeydistillerie besuchen gehen möchte. So haben mich die zwei dann am Bahnhof abgeholt und wir sind zusammen zur Distillerie Glen Ord gefahren.

Dort haben wir eine Tour durch die Produktionshallen gemacht und so einiges über die Whiskeyproduktion gelernt. Z.B. dürfen für die Herstellung von Whiskey nur drei Zutaten verwendet werden: Wasser, Hefe und Getreide. Der Geschmacksnoten (wie caramellig, Schärfe, getrocknete Früchte...) kommen nur durch den Produktionsprozess, so können kleinste Veränderungen, wie z.B. die Form der kupfernen Brennblasen in denen der Alkohol destilliert wird, oder natürlich auch die Länge der Lagerung in Eichenfässern verändert werden. Die Eichenfässer sind bei dieser Brennerei übrigens immer schon einmal in Gebrauch gewesen. Die Brennerei kauft Sherryfässer aus Spanien und Bourbonfässer aus den USA. Die Fässer sind aus Eichenholz gefertigt und das Holz und der Sherry, bzw. Bourbon der vor dem Whiskey darin gelagert wurden geben ihren Geschmack ab. Am Ende mischen sie den Whiskey ungefähr 50/50 zusammen.

Nach der Führung durften wir den Whiskey dann noch probieren. Vorweg möchte ich sagen: ich bin nicht soooo der Whiskeyfan, aber trotzdem habe ich probiert. Der zwölfjährige Whiskey sollte eigentlich caramelig, nach getrockneten Früchten, Orangenabrieb, Ingwer und Sandelholz schmecken. Ich habe leider nicht wirklich viel außer einem Brennen geschmeckt, aber ich glaube das braucht einfach etwas mehr Erfahrung 😀 Immerhin habe ich es versucht.

Gestern war dann Giles' letzter Arbeitstag auf der Airbase. Rosy hat am Samstag Abend, als es ihr dann endlich besser ging, dafür eine mega abgefahrene Torte gebacken: 4 verschiedene Biscuitböden (Vanilla und jede folgende Schicht etwas dunkler und schokoladiger), zwischen den Biscuitböden Buttercreme und rund um den Kuchen herum eine Mischung aus 3 Tafeln geschmolzener Schokolade und Sahne. Wundervoll! Den Kuchen haben wir dann mit uns zusammen auf die Arbeit gebracht. Zuerst wollte mich der Wachmann gar nicht aufs Gelände lassen (hatten scheinbar Angst ich könnte eine deutsche Spionin sein 😀), aber dann haben sie doch den Antrag von Giles gefunden und mich mit einem Besucherausweis reingelassen. Dort habe ich dann die netten Männer kennengelernt mit denen Giles immer fliegt und Menschen das Leben rettet. Und wir haben den abgefahrenen Kuchen gegessen. Mhhhhhhhh!!!

Als Highlight durften wir in den Helikopter gehen und ich durfte im Cockpit sitzen 🙂. Leider durften wir nicht fliegen 😕 

Dafür durfte Adventure Bear (ein Bär, den Connie vom Kindergarten mitbekommen hat und mit dem sie am Wochenende irgendwein Abenteuer erleben sollte) gestern auf den letzten Flügen mitfliegen. Er sah Loch Ness, diverse schottische Schlösser (im großen und ganzen sind sie nocheinmal quer über ganz Schottland geflogen) und er hat sogar noch zwei Menschen gerettet!

 Adventure Bear und Connies Kindergarten

Adventure Bear und Loch Ness

Adventure Bear hat jetzt wohl mehr von Schottland gesehen als ich 😀

Rosy, Connie und ich waren dann gestern noch eine Schlossruine besuchen.

 

Zuhause angekommen haben wir Connie noch im Auto schlafen gelassen (sie war eingeschlafen und wir wollte sie nicht wecken, weil sie immer noch etwas krank war), ich habe mich aufs Sofa "gefletzt" und Rosy hat irgendwas anderes gemacht. Plötzlich habe ich das laute Geräusch eines Helikopters gehört und dann sah ich ihn auch schon :) Giles gelben Helikopter auf seinem letzten Flug (dachten wir zumindest. Konnte ja keiner ahnen, dass er am selben Tag noch zwei Einsätze fliegen musste!) Ich hab Rosy zugerufen, dass sie schnell runter kommen soll, weil da Giles fliegt. Und dann sind wir wie so zwei Verrückte auf den Balkon gestürmt um Giles und dem Rest der Crew zu winken. Die haben uns auch tatsächlich gesehen 😉

So das wars von meinem Wochenende. Nächstes Wochenende gehe ich hoffentlich Delfine gucken und reiten :)

Liebste Grüße aus Schottland,

Sabrina <3

Horseriding in the Sunshine

Mittwoch, 25.03.2015

Hallihallo aus dem wunderschönen Schottland 🙂

Gestern sollten wir die lang ersehnten Sofas für das Fernsehzimmer geliefert bekommen, so zwischen 13-16 Uhr war abgemacht. Um viertel vor 11 klingelt plötzlich das Telefon und ich gehe ran, weil ich ganz alleine zuhause war. "Hello there, [...] can we deliver in 30-45 minutes?" Ich: "Ähm, yes, but I have to leave at twenty to twelve because I have to collect Connie from nursery." "Okay, that's allright!" ("Hallo, [...] können wir in 30-45 min liefern?" Ich: "Ähm, ja, aber ich muss um zwanzig vor 12 Connie vom Kindergarten abholen gehen." "Eijoo, alles klar!")

Die sind dann auch gekommen, aber ich musste eben los, weil ich noch das Auto aus der Werkstatt abholen musste, weil der Reifen gewechselt werden musste, weil ich am Sonntag einem LKW ausweichen musste und weil ich dabei einen riesigen Stein überfahren habe und dabei der vordere linke Reifen geplatzt ist (Gott sei Dank bin ich mit Giles zusammen gefahren und der hat dann das Ersatzrad drauf gemacht). Dann wollte der unbedingt, dass ich für die Sofas bezahle, wenn nicht würden sie sie wieder mitnehmen. Ich habe dann gesagt, ob sie nicht einfach wie abgemacht zwischen 13-16 Uhr wieder kommen könnten. "Neee wir fahren jetzt Richtung Süden." Ich hab dann mein ganzes Bargeld zusammengesucht und den Typen bezahlt (hab das Geld Abends direkt wieder zurück bekommen) und bin schnell zur Garage gegangen um dann festzustellen, dass die Reifen noch nicht gewechselt waren! Der Automechaniker hat das dann schnell gemacht und ich habe Connie dann doch noch rechtzeitig abholen können.

Und dann fing es auch noch an zu regnen 😕 Und ich wollte doch Mittags eigentlich reiten gehen!

Als Connie und ich dann wieder zu Hause angekommen waren, standen die Sofas und die Handwerker waren schon weg. Gott sei dank haben sie wenigstens die Tür zugemacht, wie ich es ihnen gesagt habe. Die zwei neuen Sofas sind eigentlich ganz schön, aber die Lehne ist relativ niedrig weswegen ich sie nicht so gemütlich wie die Sofas im Wohnzimmer finde.

So, dann ist Rosy heimgekommen und hat uns leckere Sandwiches für das Mittagessen vorbereitet und mir eine wasserfeste Hose, eine warme Jacke, eine wasserfeste Jacke für drüber, noch eine ärmellose Jacke, falls es ganz kalt sein sollte, und Handschuhe rausgesucht. Es sah hier wirklich so aus als müsste ich im Regen und bei bibbernder Kälte reiten gehen.

Um 14:15 brach ich nach Kinloss auf den Reiterhof Equus auf. Rosy hat gesagt die Fahrt dauere so ca. 30 min, aber ich hatte natürlich 'nen mega fetten Traktor vor mir, den ich nicht überholen konnte, weil die fette Maschine, die an ihm hing, sehr gefährlich nach links und rechts schwankte, weil die Reifen halb platt waren! Also habe ich eh schon mal etwas länger gebraucht und dann bin ich aus versehen am Stall vorbeigefahren, weil das Schild nur von der anderen Seite zu sehen war 😀 Gott sei dank habe ich mich dann doch entschlossen mal Google Maps zu benutzen und das hat mich dann zurück geführt (Übrigens eine Premiere: Davor bin ich immer nur mit den Richtungsangaben meiner Gasteltern gefahren! 🙂)

Wie kam ich überhaupt auf die Idee dort zu reiten? Ich hab das eigentlich schon überlegt bevor ich nach Schottland gefahren bin und habe dann hier in Schottland durch Zufall im Internet die Möglichkeit für 1-tätige Reittrips gefunden. Dann habe ich mit Rosy darüber geplaudert und sie hat gemeint ich soll doch mal gucken ob es hier irgendwo in der Nähe einen Reiterhof gibt und da fand ich genau 2: einen in Inverness und einen in Kinloss. Der Invernessreitstall hat sich bis heute noch nicht bei mir auf eine Email gemeldet (die Telefonnummer von denen ging nicht), aber der Reitstall in Kinloss kam mir schon bei der ersten Kontaktaufnahme freundlich vor. Da habe ich dann am Montag angerufen und den Termin für einen 1-stündigen Trek ausgemacht.

Der Treck sollte um 15 Uhr beginnen und ich hatte schon Schiss, dass die schon voll vorbereitet auf glühenden Kohlen sitzend auf mich warten würden, weil ich 10 min zu spät war. Aber in Schottland ticken die Uhren etwas anders und die Leute sind einfach viel gechillter als in Deutschland! Die Pferde waren zwar schon sauber, aber die 2 Frauen saßen noch in der Stallküche und haben Tee getrunken :)

In Kinloss war übrigens kaum eine Wolke am Himmel und die Sonne strahlte nur so vom Himmel! Es war sogar richtig warm und im nachhinein hätte ich gar nicht die ganzen Klamotten gebraucht, die ich anhatte aus Angst es könnte kalt und regnerisch sein (aber sicher ist sicher). Krass, was so ein Paar Kilometer ausmachen können!

Mir wurde die süße Fleur zugeteilt, ein braunes kleines Pferdchen, das laut der Stallbesitzerin gut auf mich aufpassen würde. Dann durfte ich auf dem Reitplatz kurz noch üben und mich an den für mich ungewohnten englischen Sattel zu gewöhnen (eigentlich kenne ich nur Westernreiten und das auch nur im Schritt und Trab 😉). Nach ein Paar Minuten ging es dann ins Gelände.

Eine junge Frau namens Emma hat mich begleitet und ist vorgeritten. Wir hatten ein sehr nettes Gespräch und in Schottland ist reiten einfach wundervoll, weil wir echt mitten durch den Wald auf ganz kleinen Pfaden geritten sind.

Mein erster Trab war sehr holprig. Ich habe zwanghaft versucht den leichten Trab von Emma nachzuahmen, aber irgendwie wurde das einfach nix und somit habe ich mehr Zeit verbracht mich irgendwo festzuklammern als im Rhythmus des Pferdes mich auf und ab zu bewegen. Das Pferdchen tat mir sogar etwas leid, weil ich auf ihm so rumgeholpert bin. Beim zweiten und dritten mal wurde es dann etwas besser und beim letzten mal fand ich mich sogar schon ganz gut 😛. 

Irgendwann mittendrin habe ich gefragt ob wir auch einmal einen Galopp ausprobieren könnten. Emma hat nur so zu mir gesagt: "Halt dich irgendwo gut fest und Fleur wird mir folgen." Das habe ich dann gemacht und WOW!! Das ist echt ein geiles Gefühl! Als würde man fliegen 🙂 Ich war dann trotzdem froh, das wir nach kurzer Zeit, also nach einigen wenigen Sprüngen, durchparierten und nochmal Schritt ritten, weil ich hab einfach noch nicht so ganz das Gleichgewicht gefunden und musste mich schon arg an der Mähne festhalten.

Als wir dann wieder zurück im Stall angekommen sind und ich abgestiegen bin habe ich mich so glücklich und benebelt gefühlt, das gibt's gar nicht...

Ich glaube das kann man auf dem Bild auch ganz gut erkennen 😛
(Ohne Witz, Gott sei dank hat meine Gastmutter die selbe Kleider- und Schuhgröße wie ich und Gott sei dank, darf ich mir bei ihr immer was ausleihen. Hier jetzt: Gummistiefel, 2 Jacken, wasserfeste Hose.)

Jedenfalls habe ich jetzt beschlossen, dass ich jetzt bald mal ein Paar Reitstunden nehme, damit ich nicht mehr ganz so kartoffelsackähnlich auf dem Pferd rumfalle. Auch irgendwann bald möchte ich den längeren Ausritt, ca. 2 Stunden, der dann auch am Strand entlang geht, machen.

Heute morgen bin ich mit dem allerletzten Muskelkater in den Beinen und im Rücken, besonders Schultern, aufgewacht. Da sag nochmal einer Reiten sei kein richtiger Sport, weil man da ja getragen werden würde!

So das war's soweit. Heute war ein relativ normaler "Arbeitstag" für mich, über meine Aufgaben und Pflichten werde ich bald mal etwas schreiben.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend 🙂

Eure Sabrina <3

Aberdeen, oder sollte ich besser sagen: Willkommen im grauen und tristen "District 13" oder doch "50 Shades of Grey"??

Sonntag, 22.03.2015

Ahoi und willkommen zurück auf meinem Blog :)

Warum "Ahoi"? Nun gestern habe ich einen Tagesausflug in die drittgrößte Stadt Schottlands (nach Edinburgh und Glasgow) gemacht, die eine große Hafen- handelsstadt ist und direkt an der Ostküste Schottlands, zwischen den Flüssen Don und Dee liegt: Aberdeen.

Direkt morgens ganz früh (also um halb 8) bin ich hier in den Zug gestiegen und nach Aberdeen gefahren, schließlich dauert die Fahrt gut 2 Stunden. Somit war ich um halb 10 schon dort und hatte genügend Zeit mir alles anzuschauen. Leider war das Wetter gestern morgen eher ungemütlich, windig, kalt und sehr bewölkt, aber immerhin war es trocken! Also: Ich bin erstmal aus dem Bahnhof raus und stand dann direkt im Einkaufszentrum, aber ich war ja schließlich in erster Linie nicht zum Shopping da, sondern um was zu sehen. Ich habe meinen Weg nach draußen gesucht und dank meiner guten Vorbereitung wusste ich, dass ich erst einmal in die Castle Street wollte. Leider hat mein mobiles Internet noch nicht funktioniert (habe vergessen es im voraus zu checken und erst gemerkt als ich gehen musste, dass was nicht stimmt. Aber mitlerweile habe ich die APN-Einstellungen geändert und es klappt jetzt 🙂) bin ich einfach mal losgelaufen in die ungefähre Richtung. Man kann sich in Aberdeen ganz gut am Hafen orientieren, weil die Schiffe wirklich riesig sind und man sie so auch von weitem gut sehen konnte. Ich laufe und laufe und bin ganz alleine in Aberdeen!!! Ich mein es war noch früh, aber ich habe wirklich keinen einzigen anderen Fußgänger gesehen.

Jedenfalls habe ich dann irgendwann die Castle Street gefunden und bin mehr oder weniger herumgeirrt, aber Gott sei dank gibt es dort auch Schilder für Touris, die interessante Sehenswürdigkeiten anzeigen. Z.B. Marischal College.

Hier einmal kurz zusammengefasst meine ersten Eindrücke zur Innenstadt Aberdeens: grau, grau, grau! Nahezu alles in der Stadt ist aus grauem Granitstein erbaut. Alles sah an diesem Morgen extrem trist aus und hat mir irgendwie nicht wirklich gefallen. Außerdem roch es überall nach Fisch 😀

Jedenfalls bin ich dann zum Marischal College gelaufen. Glücklicherweise war da auch eine Touristeninformation drin. Bei dem netten jungen Mann habe ich mir dann eine Karte besorgt (die irgendwie meistens eher wenig hilfreich war, weil nicht ausreichend genug beschriftet!), der mir dann auch gleich noch Tipps gegeben hat, was ich mir unbedingt anschauen soll. Das ist das Marischal College, inklusive Reiterstatue vom Schottenkönig Robert the Bruce:

Der Mann hat mir empfohle in das Gefängnismuseum Tolbooth zu gehen. Im Prinzip ist das ein uraltes Gebäude in dem früher (d.h. vor ein Paar hundert Jahren) Verbrecher, "Hexen", "Ketzer" usw. entweder nur temporär "untergebracht" waren oder eben auf ihre Hinrichtung warteten. Erschreckend, wie dunkel es in diesem Gebäude war. Die Zellen im ersten Stock wurden in eine Ausstellung rund um die Stadtgeschichte Aberdeens ausgebaut. Mir war zuerst gar nicht bewusst, dass das einmal Zellen waren! Keinerlei Fenster, wenn überhaupt nur kleine Schlitze in der ca. 50 cm dicken Steinwand.

Auf der engen Wendeltreppe musste man übel aufpassen nicht hinzufliegen, weil sie einfach wirklich wirklich eng war und die Treppen sehr uneben, die Stufen einfach sehr individuell waren. Ich bin also hochkonzentriert weiter den Turm hinaufgestiegen um mir die nächste Zelle anzuschauen, schaue um die Ecke und sehe etwas, dass ich nicht erwartet hätte:

Alter, ich hab mich sowas von erschreckt!!!! Da sitzt da doch plötzlich eine Gefangenenpuppe (wahrscheilich eine Hexe) in der Ecke!!!!!!

Es ist wirklich unmenschlich, wie die Gefangenen damals dort ausharren mussten: in relativer Dunkelheit + auch noch angekettet, obwohl sie eh nur wenige Quadratmeter zur Verfügung hatten!

Dann noch ein Stockwerk höher wurde ich nocheinmal erschreckt, weil da plötzlich 3 Puppen in der Ecke saßen. Okay, alles klar 3 Puppen, hab es gesehen. Ich lese so die Schilder mit dem Rücken zu den Puppen und plötzlich höre ich Geräusche. Jop wollen das halt bisschen echter machen, denke ich. Ich drehe mich rum und denke, die Puppe in der Ecke hätte geblinzelt. Quatsch spinn' nicht! Ich gucke genauer hin und tatsächlich! Die Puppe ganz in der Ecke wirkt wie ein echter Mensch... Dann bin ich näher rangegangen und joa was soll ich sagen: super geile Idee! Die haben auf ein leere Puppengesicht das Gesicht eines Schauspielers projeziert, der eben die Geschichte des Gefangenen erzählt hat! Es sah wirklich super spektakulär und echt aus!

Danach wollte ich zu Footdee, einem Fischerdorf direkt am Hafen, und somit auch ans Meer gehen. Wie schon oben erwähnt war die Karte teilweise echt mies, aber der Hafen diente mir mal wieder zur Orientierung. Also bin ich losgestapft, mutterseelenallein, durch Industrie und Redereien und was weiß ich noch alles.


(so ungefähr sah es überall aus, nur noch hundert mal industrieller)

Jedenfalls sah nichts auch nur annähernd nach einem idyllischen Fischerdörfchen aus! Trotzdem bin ich immer weitergelaufen und siehe da: plötzlich war ich in diesem kleinen Fischerdörfchen direkt am Meer, wo der Fluss Dee in das Meer mündet.

Footdee + Gedenksäule für die verschollenen Seemänner

Das sah doch schonmal ganz anders aus, als das triste grauer Aberdeen. Allein der blauere Himmel macht da schon was her und die grauen Häuser wirken gleich viel freundlicher. Jedenfalls war Footdee um einiges grüner als Aberdeen an sich! Das Meer war auch hier faszinierend (wie immer für mich 😀), aber vor allem, weil es an diesem Tag so wild war (also fand ich zumindest mal!).

Mittlerweile hatte ich ganz schön Hunger und habe dann kurz Rast in einem kleinen Cafe direkt am Meer gemacht und mir ganz britisch Fish and Chips gegönnt!

Dann habe ich mir den Weg zurück in Richtung Zentrum gesucht und wollte noch unbedingt das Kings College und Old Aberdeen sehen. Google Maps sagt der Weg sei 1,4 Meilen lang. Jedenfalls kam er mir endlos vor! Wirklich fast die ganze Stadt ist aus dem grauen Granitstein erbaut.

Dann bin ich endlich irgendwann am Kings College angekommen! Das ist mal 'ne Universität!


Hier seht ihr das Hauptgebäude.

Mit jedem Schritt in Richtung College und Old Aberdeen wurde die Stadt grüner, die Straßen kleiner und das Wetter besser. In Old Aberdeen kann man noch sehr gut den mittelalterlichen, engen Straßenbau nachvollziehen. Wunderschön!

Dann habe ich mir dort noch die Saint Machar's Cathedral angeschaut:

Eine hübsche sehr alte Kirche :)

Weil ich keine Lust hatte den ganzen Weg noch einmal zurück zu laufen bin ich einfach Bus gefahren und war dann doch noch etwas shoppen, wenn auch eher unerfolgreich, aber einen Pullover habe ich mir gekauft 🙂

Als ich dann im Zug saß und darauf wartete, dass die Heimfahrt losging, wurde plötzlich der Feueralarm ausgelöst. Alle mussten aussteigen und den Bahnhof verlassen. Dann kam auch noch wirklich die Feuerwehr. Aber scheinbar ist nichts schlimmes passiert, weil ich auch im Internet nichts darüber finden konnte und wir nach 30 min wieder einsteigen konnten und die Heimfahrt begann.

Im Zug habe ich Allegiant ausgelesen. WTF?!?!?! Ich will ja niemanden spoilern aber 😢 why, why, why?

Wegen diesem ziemlich traurigen Ende musste ich mir dann noch 22 Jumpstreet angucken um nicht mehr ganz so traurig zu sein. Der Ausflug an sich war meiner Meinung nach ein voller Erfolg! 🙂

Heute Abend gehen ich ins Kino in Insurgent. Ich weiß jetzt nicht so ganz ob ich mich darauf freuen soll oder ob ich die Erwartungen lieber ganz ganz gering halten möchte, weil die Trailer schon etwas verwirrend waren. Bin mal gespannt!😛

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag :)

Sabrina <3

 

 

 

English Food Part 1

Mittwoch, 18.03.2015

Hallo ihr Lieben :)

Wie schon angekündigt, dachte ich mir ich schreibe mal ein bisschen was über das typisch britische Essen, dass ich hier bis jetzt so gegessen habe. Nur habe ich keine Bilder vom Essen gemacht, also wen es interessiert: bei Google gibt es super viele tolle Bilder von den Dingen, die ich unten beschreibe.

English Tea

Tee ist jetzt zwar nichts zum Essen, aber spielt hier trotzdem im Vergleich zu Deutschland eine überdimesional große Rolle.
Überall in Großbritannien gibt es immer und zu jeder Zeit einen Grund um Tee zu trinken: zum Frühstück, zum Stück Kuchen/ zu Scones (s.u.), zum Chillen oder einfach nur so, weil Baum😀... Ich bin mittlerweile auch schon so ein richtiger Teejunkie. So 4-5 Tassen am Tag sind mitlerweile normal 😀 Dafür trinke ich kaum noch Kaffee!
Tee spielt hier eine sehr wichtige Rolle nicht nur im Alltag, sondern auch in der Gesellschaft. Die richtige Zubereitung von Tee ist eine Wissenschaft an sich: Die Teebeutel hier sind ohne Schnürchen und der Tee muss nicht wie in Deutschland z.B. 4 min ziehen. Beim englischen Tee reichen schon wenige Sekunden. Dafür wird der Teebeutel in der Tasse nach oben und unten bewegt und ausgepresst bis die gewünschte Stärke erreicht ist. Dann fügt man noch nach Belieben Zucker und Milch/ Sahne hinzu. Also ein Löffelchen voll Zucker brauche ich immer, aber irgendwie macht meiner Meinung nach Milch darin einfach keinen Sinn 😀. Egal, ich habe es probiert und dann aber auch wieder sein gelassen.
Wenn man Tee für eine größere Gesellschaft in einer Kanne vorbereitet und es richtig gut meint und losen Tee benutzt, macht man diesen nicht in einen Filter, sondern einfach so in die Kanne. Beim Ausgießen hält man dann über die Tasse ein spezielles kleines Sieb, damit man keine störenden Teeblätter in der Tasse hat. Ach ja: GANZ WICHTIG!!! Wenn man so richtig glänzen und beim servieren nichts falsch machen will, sollte man darauf achten, dass man zuerst Milch in die Tasse macht und dann den Tee eingießt (ACHTUNG!!! Bei Kaffee anderst herum!!!). Das gehört einfach zum guten Ton und ist Konvention, warum weiß jedoch keiner so genau 😀

Marmelade

Falls ihr jetzt denkt marmelade wäre Marmelade im deutschen Sinne gedacht (also z.B. Erdbeer, Brombeer, Stachelbeer, Pflaume usw.), faaaaalsch! Denn der Begriff marmelade ist im Englischen nur für eine marmeladige Substanz aus Zitrusfrüchten (also z.B. Orange, Zitrone) gedacht! Alles andere marmeladige ist jam. Also ich muss sagen ich mag marmelade eigentlich ganz gerne 🙂 Connies Oma, Granni Jean, macht eine wirklich leckere marmelade! Auch wenn es etwas komisch ist, dass man manchmal noch so richtig die Orangenstückchen auf dem Brot hat 😀 

Casserole

Eine Art Eintopf. Er wird in einem ovalen Gusseisernen Topf serviert und im Prinzip kann man da reinmachen was man will (glaube ich zumindest). Wir hatten hier schon chicken casserole (mit Hühnchen, Linsen etc.), Chorizzo casserole (mit der scharfen spanischen Salami, Kidney Bohnen usw. drin), lamb apricot casserole (mit Lamm, Aprikosen, Mören usw.). Casserole ist hier sehr beliebt, ich denke weil es gut schmeckt und einfach zuzubereiten und auch vorzubereiten ist. Rosy benutzt dazu einen Schongarer. Darin werden die Zutaten langsam erhitzt und so kann man die ganze Zeit irgend etwas anderes machen ohne Angst zu haben, das etwas anbrennt oder überkocht. 🙂
Das lustige bei casserole ist die Kombination zwischen herzhaft und süß. Also man mischt eigentlich herzhafte Zutaten, wie Fleisch und Salami, mit eher süßen, wie Linsen und Aprikose. Klingt erstmal gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich darauf einlässt und einfach mal probiert, hmmmmm! Also ich mag es 😉
Als Beilage isst man übrigens entweder Salzkartoffeln oder Couscous.

Baked Beans with Baked Potatoes and Cheddar Cheese

Hmmmmm! Obwohl ich Baked Beans (so weiße kleine Bohnen in tomatiger Soße von der Marke Heinz) vorher nicht gekannt habe, muss ich sagen, dass es mir doch sehr gut geschmeckt hat. Wir haben das zum Mittagessen gegessen, nur so als kleiner Snack (in England wird Mittags zum Lunch nur eine Kleinigkeit gegessen und Abends zum Dinner etwas größeres). Rosy hat die Kartoffeln schön geputzt und dann mit Schale im Backofen gegart. Die Bohnen waren schon fertig aus der Dose und mussten nur in der Mikrowelle erhitzt werden. Der Käse wurde einfach nur gerieben serviert. Gegessen wurde es folgendermaßen: Man schneidet die Kartoffel kreizförmig ein und drückt mit Daumen und Zeigefinger die Kartoffel vorsichtig (Achtung heiß!) ein, sodass das innere der Kartoffel etwas hervortritt und zermatscht ist. Dann löffelt man 'ne ordentliche Portion Bohnen drüber und verstreut den Käse darüber. Yummy! Also das war wirklich lecker. Die Kombination von den Bohnen, der Kartoffel und dem Käse schmeckte würzig und harmonierten einfach sehr gut! 🙂 (Man kann Baked Beans übrigens auch einfach nur so auf Toast essen 😉)

Mint Icecream

Also wie der Name schon sagt ist das Eis mit Minzgeschmack. War nicht so mein Ding. Das Eis war sehr grünlich und es waren sogar kleine Schokoladenstückchen drin, die mir persönlich am Besten geschmeckt haben. Mint Icecream ist Rosys Lieblingseissorte 😀 Aber egal: Geschmäcker sind nun eben einmal verschieden! (Aber Minze ist hier mega beliebt und man findet das in total vielen Dingen! s.u.)

Scones with Cornish Clotted Cream and Plum Jam

Bitte googelt das einfach mal und lasst euch beim Anblick dieses wunderschönen braunen Gebäcks das Wasser im Munde zusammen laufen 😉 Also: Scones sind kleine Kaffeestückchen, hier werden sie noch mit Rosinen verfeinert. Man schneidet sie auf und bestreicht sie am besten mit Cornish Clotted Cream (durch Wikipedia übersetzt mit Streichrahm, also eine etwas festere milchige Masse) und mit Marmelade (wir hatten jetzt Pflaume, aber eigentlich geht alles was man mag). Und dann einfach reinbeissen und essen! Hmmmmmmmm 🙂 Das Rezept werde ich definitiv nach Deutschland mitbringen!

New Zealand Biscuits

Eigentlich kommen diese Kekse aus Neuseeland (wie der Name schon sagt), aber ich muss sie einfach in meinen Blog aufnehmen, weil das glaube ich die leckersten Kekse sind, die ich jemals gegessen habe 😀 Sie werden aus Hafer, Kokosnuss, Sirup und anderen leckeren Dingen hergestellt. Obwohl da glaube ich eine ganz schöne Menge Sirup reinkommt sind sie gar nicht so süß. Sie schmecken auch fantastisch zu englischem Tee! Einfach supi!

Crisps with Vinegarflavour

Chips mit Essiggeschmack: Ich glaube mitlerweile sind die auch ziemlich bekannt in Deutschland. Aber sie kommen von hier und ich finde sie fein 🙂 Crazy English people, überall müssen sie entweder Essig oder Minze reinmachen 😛

Lamb with Mintsauce

Zuerst dachte ich so: Boah, Lamm mit Minzsoße?! Das is' doch das worüber wir in der sechsten Klasse oder so in Englisch gesprochen haben.... Das kann gar nicht lecker sein. Lamm und Minze... Wer hat sich sowas nur ausgedacht!?
Möööööööp, falsch! Weil eigentlich schmeckt die Minzsoße gar nicht nach Minze und das Fleisch wird darin nicht ertränkt, sondern nur nach belieben beträufelt. Minzsoße schmeckt eigentlich viel mehr nach Essig als nach Minze. Es ist ja auch zu 50 % Essig drin! Sie besteht aus Essig, Minze und Salz.
Zu dem Fleisch wurde auch noch normale braune Soße gereicht, die man dann auch über die Beilagen (gebackene Kartoffeln, "Gelleriewemeng" (lol, musste lachen als ich gesehen habe, das Rosy das kocht 😀), Brokolli und Blumenkohl) gießen konnte. Von der Minzsoße macht man sich nur einen kleinen Kleks auf den Tellerrand und dippt dann nach belieben Fleisch etc. hinein. Ich fand diese Mischung von Lammfleisch und dem sauren Essig eigentlich sehr ansprechend! Ist jedoch wahrscheinlich nur was für Essigfans 😀. Also Leute: Probiert es einfach mal aus 😉

 

So das war es jetzt erstmal :) Eventuell gibt es irgendwann noch einen zweiten Eintrag mit Essen aus England.

Wie schon oben erwähnt wird hier Mittags nur eine Kleinigkeit gegessen, die nicht zwingend kalt oder warm sein muss. Beides ist möglich. Ich muss Connie 3 mal in der Woche so eine Kleinigkeit zaubern und mir gehen jetzt schon langsam die Ideen aus 😀 (mir fällt immer nur irgendwas mit Brot, Käse und Eiern ein 🤐) Habt ihr vielleicht noch gute Ideen? Würde mich über viele Vorschläge in den Kommentaren freuen!

Guten Appetit nach Deutschland ;) Etwas zum Appetit anregen habt ihr ja jetzt!

Gruß Sabrina <3

PS: Das Vorurteil englisches Essen sei schlecht sei hiermit entkräftet 😉 Bis jetzt gab es hier noch nichts was mir so überhaupt gar nicht geschmeckt hat (ausser die Minzeiscreme, aber das ist ja eh nur ein Dessert ;)).

Zoo, Bear Hunt and an Extremely Artistic Movie

Samstag, 14.03.2015

Guten Abend und Good Evening aus Schottland :)

Heute waren Giles, Connie und ich im Zoo. Leider ist der Zoo eine ganze Stunde mit dem Auto entfernt, aber kein Problem wenn man einen so sicheren, sich gut auskennenden Fahrer wie Giles hat. Das einzige was mich minimal beängstigt hat: Giles wollte unbedingt die ganzen Minilandstraßen entlang fahren anstatt der normalen großen Landstraße zu folgen, weil es angeblich schneller wäre und weil er die Strecke lieber mochte. Das es eine große Landstraße gibt wusste ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wirklich und so dachte ich: Ach du Schande! Wie soll ich hier jemals alleine einen Ausflug machen, wenn die Straßen so abnormal eng sind, das man Angst hat mit entgegenkommenden Autos zu kollidieren?! Ich wäre auf der Strecke wahrscheinlich nie mehr als 50 km/h gefahren, aber Giles gab als vollgas. Egal, hab ich gedacht, der kennt sich hier aus + wir sitzen in einem dicken, fetten Landrover. Also selbst wenn wir kollidieren sollten sind wir wohl die Stärkeren. 😀

Jedenfalls war ich wieder einmal von den schottischen Straßenverhältnissen schockiert, aber im gleichen Moment sowas von entzückt von der Landschaft, dass ich die meiste Zeit gar nicht so sehr auf die Straße geachtet habe. Wir sind Richtung Süden gefahren wo man immer weiter in die Berge hineinfährt und die Landschaft plötzlich ganz anders aussah, als die die ich von Nairn und Umgebung kannte. 1. viel mehr Hügel und Berge, 2. alles war mit einem seltsamen braunen Kraut bewachsen und sah irgendwie total erdig und ungesund aus. Ich fragte natürlich nach was das braune Kraut für ein Gewächs sei. Heather, Heidekraut, das die Berge im schönsten Lila erstrahlen lässt, wenn es in voller Blüte steht. Was lernen wir daraus: Nicht alles, was im ersten Moment unschön erscheinen mag, ist es wirklich! Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie das wohl aussehen wird!

Im Zoo haben wir uns dann alle Tiere angeschaut. Im großen und ganzen war der Zoo wie jeder andere Zoo in Deuschland. Ein Tieger war besonders munter und ist bis an die Glasscheibe gekommen und mehrmals direkt an uns vorbeigelaufen. Connie hat sich darüber mega gefreut 🙂 Außerdem hatte der Zoo Affen, Schneeeulen (lol hat das Wort wirklich 3 e? 😀), Riesenuhus, Eisbären, Yaks, Büffel, Przewalskypferde, Wölfe, und die süßen roten Pandas:

Der eine war irgendwie so süß tollpatschig, dass ich dachte er würde gleich in die Tiefe stürzen und sterben, weil er einfach die dünnsten Zweige des Baumes entlang geklettert ist 🤐 Die anderen waren einfach nur faul und haben irgendwo rumgelungert und auf ihre Fütterung gewartet :)

Dann gab es dort noch eine Aussichtsplattform mit dem möglicherweise schönsten Ausblick in Schottland:

Und was denkt ihr so? Auf einer Skala von 1-10 (1=hässlich, 10=die schönste Landschaft, die ich in meinem ganzen Leben je gesehen habe)?

Ich würde dem ganzen auf jeden Fall schon mal 'ne 9,5 geben. Viel schöner geht es auf jeden Fall nicht mehr aber ich finde ein bisschen Luft nach oben sollte immer sein 😉

Dann mussten Giles und ich mit Connie noch ganz kurz auf den Spielplatz (obwohl Connie schon die ganze Zeit nach Hause wollte), natürlich nur damit Connie mit einem von uns zusammen auf diesen coolen Dingern fahren konnte 😛 (Ein langes Drahtseil an das eine scheibenförmige Sitzfläche befestigt ist, die man dann ganz zu der etwas erhöhten Seite ziehen muss, sich draufsetzt und bergab fährt) Dummerweise (*husthust*) war Connie eben noch zu klein um das ganz alleine zu machen, also haben Giles und ich uns heldenhaft geopfert und sind mit ihr zusammen gefahren 😀

Wieder zuhause angekommen, haben Giles und ich zusammen unser Dinner gekocht (pasta with pesto and steamed garlic-bacon-spinach = Nudeln mit Pesto und gedünstetem Knoblauch-Schinken-Spinat, hab ich mir selber ausgedacht 😛). Als alles in den Töpfen vor sich hinköchelte hat Connie mir eines ihrer Lieblingsbücher vorgelesen. Also nicht wirklich vorgelesen, sie kann es eben einfach auswendig: We're Going on a Bear Hunt, = wir gehen auf eine Bärenjagd. Es war einfach entzückend! Sie hat es ungefähr so wie dieser Typ gemacht nur 100 mal besser und weniger gruselig und psychopatisch😀 : https://www.youtube.com/watch?v=0gyI6ykDwds
Also das ist ein Kinderbuch, das man eben singen kann und das kann sie ganz wunderbar :) das süßeste war: als die Kinder im Buch dann endlich an der Höhle angekommen sind hat sie so richtig dramatisch und theatralisch angefangen zu flüstern 🙂 Für diese Inszenierung hat sie definitiv 10/10 Punkte verdient!!

Bis gerade eben haben Giles und ich einen Film geschaut und jetzt weiß ich nicht ob ich den Film genial finden soll oder ob er so verrückt war, das mein Gehirn platzten könnte 😀 Ich kann mit so extrem geplanter Symmetrie und übertriebener Kunst und Inszenierung einfach nicht leben. Der Film heißt Grand Budapest Hotel. Vielleicht kennt ihn ja der ein oder andere. Alter. Giles fand den Film wirklich gut, aber ich dachte die meiste Zeit nur so WTF?!?!?!! Was passiert hier?!??! Der Film war ein Kunstwerk ganz für sich und über Kunst lässt sich bekanntlich streiten! Und ich lese hier gerade in einer sehr zuverlässigen Quelle (wikipedia) das die Laufzeit des Filmes nur 100 min war?! Wie kann das sein! Mir kam er irgenwie endlos vor... Jedenfalls weiß ich eins: falls ich den Film jemals nochmal sehen werde brauche ich eine riesige Tafel Schokolade und Alkohol um das zu überstehen 🤐 Oh je und 4 Oscars und zahlreiche andere Preise hat der Film auch noch bekommen...

Egal. Wie auch immer. Morgen ist hier Muttertag :) Bin mal gespannt was dann hier so geht! Ich hätte Lust hier ganz in der Nähe eine Schlossruine in der angeblich der Geist der Tochter des Burgherrn spuken soll zu besuchen 😛

Ich hoffe euch geht es allen gut! :)

Gute Nacht und viele Grüße aus Schottland,

Eure Sabrina <3

PS: Juhu! Heute war der zweite Tag in Folge an dem es kein einziges mal geregnet hat und an dem es nur Sonnenschein gab! 🙂

Besuch, Birthdayparty und Clava Cairns

Montag, 09.03.2015

Hello Guys!!

Es ist Sonntag Abend, 6° C (ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag im WARMEN Deutschland!) (jetzt ist es Montag Nachmittag und so windig, dass ich heute fast weggeflogen wäre!!), und die Sonne beginnt gerade untezugehen. Mein zweites Wochenende hier in Schottland war spitze!

Giles Bruder Nigel und seine Tochter Katy kamen Freitag Abend bis Sonntag Abend zu Besuch. Zwei sehr nette Menschen :) Aber immer der Reihe nach:

Am Donnerstag war bei Connie im Kindergarten eine Zahnärztin, die den Kindern erklären sollte, wie man richtig Zähne putzt etc. Im Englischen gibt es ein Wort für Bakterien (germs), das ich bis zum Lunch nicht kannte. Wir (Rosy, Connie und ich) haben also so ganz normal unser Essen gegessen und Rosy hat erzählt, dass Connie im Kindergarten voll abgestrebt hat, als die Zahnärztin am Ende ihrer Lehrstunde noch Fragen an die Kinder gestellt hat (ist auch kein Wunder, wenn die Mutter selbst Zahnärztin ist 😀). Jedenfalls haben wir so über Zähne etc. gesprochen, als dann Connie irgendwas gesagt hat, was sich für mich zu 100 % anhörte wie: "... the Germans on my teeth..." Ich gucke sie so verwirrt an und meine zu Rosy, welche Deutschen auf ihren Zähnen?!?! Rosy musste unwahrscheinlich lachen, weil ich das verstanden habe, aber als Connie das Wort germs nochmal sagte, musste sie zugeben, dass es schon etwas nach Germans klang! Jedenfalls war diese Verwechselung der Running Gag des Wochenendes. Immer wieder kam es zu super witzigen Situationen, die irgendwie mit dem englischen Wort für Bakterien zusammenhingen.

Z.B. hat Uncle Nigel mit Connie gespielt. Connie sollte ihm einen imaginären Tee zubereiten. Da Connie irgendwie zurzeit das Bedürfnis hat alles in den Mund zu stecken und abzulecken (auch Gesichter! IH!), tat sie dies natürlich auch mit dem Becher. Dann gab sie Uncle Nigel den Becher und er tat so als würde er daraus trinken, verzog das Gesicht und fragte: "Wonach schmeckt denn der Tee??" Connie überlegte kurz und sagte daraufhin todernst: "Connies Bakterien!". Wir haben uns alle nicht mehr eingekriegt! (lol, wenn das jetzt nicht lustig klingen sollte, als es passiert ist war es super lustig 😉)

Am Samstag Morgen war Connie auf eine Geburtstagsparty von ihrem dreijährigen Nachbarsjungen eingeladen. Ich durfte mitgehen (Yey!). War echt schön! So 'ne ganze Horde Dreijähriger macht ganz schön krach! Und dafür, dass in meinem Reiseführer steht Schotten seien nicht geizig, musste ich doch feststellen, dass auf der Party ganz schön am Essen gespart wurde! Es gab für jeden nur ein Winzstück Lasagne, einen Hauch Salat, ein Stück Baguette und nur ein Stück Kuchen!! Das die Gastgeber echte Schotten waren konnte man z.B. an einem Hochzeitsfoto, dass im Wohnzimmer hing sehen: der Mann hat im traditionellen Kilt usw. geheiratet 😀 Ziemlich cool eigentlich!!

Danach haben wir zusammen einen Waldspaziergang zu einer Ruine, die ich letzte Woche entdeckt habe gemacht. Der schottische Wald ist wunderschön! Ich muss es einfach noch einmal betonen! Wir sind quer durch den Wald gegangen. Der Boden ist mit richtig dickem Moos bedeckt. Es war irgendwie so als würde man über eine fette fluffige Wolken laufen. Die Luft hier ist so schön kühl und frisch. Wir haben einen kleinen Bach überquert indem wir über einen umgefallenen Baum balanciert sind. Dann waren wir irgendwann an der Ruine angekommen und haben sie genauer analysiert. (Als ich letzte Woche dort war konnte ich nicht näher als 4 m an das Haus rangehen, weil wir den Abend davor The Silence of the Lambs geguckt haben und ich komischerweise ein bisschen Schiss hatte, dass in dem Haus psychopatische Serienkiller auf mich warten könnten 😛.) Das Haus ist quaderförmig und einstöckig, ein Dach hat es keines mehr (Rosy, eine ehemalige Archäologiestundentin, heutige Zahnärztin, erkannte natürlich sofort, dass es mal ein Dach gehabt haben muss, weil auf dem Boden noch überall verteilt Schiefferziegel lagen) und Fenster + Tür hatte es scheinbar noch nie gehabt. Drinnen konnte man noch den Ofen/Kamin erkennen. Leider hab ich im Internet jetzt so rein gar nichts über das Haus gefunden. Vielleicht muss ich mich einfach mal bei den Nachbarn umhören.

Gestern Nachmittag habe ich zusammen mit Connie Frozen geschaut. Ich glaube Aupair ist einfach der Beste Job der Welt! Du wirst dafür bezahlt, dass du alle wunderschönen Kinderfilme brav mit dem Kind schaust!! Wunderbar :)

Gestern Abend gab es dann ein sehr traditionelles englisches Abendessen, weil wir ja Besuch da hatten. Roasted Lamb with Mint Sauce. Mint Sauce hört sich zwar im ersten Augenblick ungewöhnlich an, aber sie schmeckt mehr nach Essig als nach Minze und man ertränkt das Fleisch auch nicht in ihr, sondern man macht nur einen Hauch für den Geschmack darauf. Ich fands super :) Mehr über typisch englische Gerichte gibt es übrigens bald in einem Sonderblogeintrag!

Abends haben wir noch alle zusammen das doofe Spiel wo man sich gegenseitig berühmte Leute auf die Stirn klebt gespielt 😀 ich war natürlich einmal Angela Merkel und beim zweiten mal Arnold Schwartzenegger.

Sonntags sind wir dann zusammen zu den Clava Cairns gefahren (auf meinen Vorschlag hin). Das sind mehrere Steinkreise aus unterschiedlich großen Steinen (hat wohl irgendwas mit der Sonne usw. zu tun, aber die Forscher sind sich nicht wirklich sicher, welchen Nutzen sie hatten, außer dass dort wohl wichtige Menschen in der Mitte begraben wurden), die vor 4000 Jahren aufgehäuft, bzw. erbaut wurden. Einfach unfassbar wie lange manche Sachen überstehen können! Manche Architekten schaffen es heute nicht einmal ein Haus zu bauen, dass 50 Jahre hält und diese Steingebilde halten schon seit ewigen Zeiten! Hier ein Paar Bilder:

Funfact: Die Bäume wurden erst vor "kurzem" gepflanzt. Im viktorianischen Zeitalter dachte man: Hey komm wir pflanzen da Bäume, dann sieht der ganze Ort noch mystischer aus!!!

Was ich noch so richtig süß und nett fand: Rosy hat noch einmal gesagt wie sehr sie sich freut, dass ich zu ihnen gekommen bin, weil sie sonst wahrscheinlich niemals da hingefahren wären!

Sonntags mittags gab es Wraps und nachmittags gab es dann zum Tee leckere selbstgemachte Scones (s. zukünftiger Essensblogbeitrag)! Yammy :)

Heute war ein super erfolgreicher Tag an dem ich alles geschafft habe, was ich erreichen wollte! Noooooot 😀 Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, möchte ich hier oben noch eine Hausarbeit in Geschichte schreiben. Und da die Universität der Highlands und Islands im Internetkatalog sehr viel wertvolle Literatur hatte dachte ich: Achja komm, lass mal nach Inverness fahren und 'nen Bibliotheksausweis machen, damit ich endlich mit der erweiterten Recherche anfangen kann. Das Problem ist: 1. Ich darf nur 2 Bücher auf einmal ausleihen (doof, aber joa besser als gar keins!) und 2. die Universität hat mehrere Campi und die Bücher sind auf allen verstreut und ich darf sie nicht bestellen, weil ich keine eingeschriebene Studentin bin. Also hat mir der Besuch dort eigentlich rein gar nichts gebracht, aber ich habe mir mal trotzdem ein Buch ausgeliehen, in der Hoffnung, dass ich da noch irgendwas wertvolles herausziehen kann.
Btw: die Uni Inverness ist wirklich DIE hässlichste Uni, die ich glaube ich jemals gesehen habe. So ein richtig hässlicher Nachkriegsplattenbau! Und dann steht die auch noch übelst im Industriegebiet.

Dann bin ich noch in die normal Bibliothek gegangen, die aussieht wie ein athenischer Tempel mit ihren fetten Säulen vor dem Eingang, was einen komischen Kontrast zum Busbahnhof direkt vor ihr hat, und ich glaube da war ich etwas erfolgreicher: habe einen Bibliotheksausweis und kann dort sogar auch Bücher bestellen + ich kann mir sogar Bücher in die nähere Zweigstelle nach Nairn bestellen.

Das einzige worauf ich heute wirklich verdammt stolz bin: Ich bin ganz alleine mit dem Auto nach Nairn zum Bahnhof gefahren ohne mich zu verfahren und habe mich in Inverness kein einziges mal verlaufen, obwohl ich mir den Weg nur einmal schnell auf Google Maps angeschaut habe! 🙂

Jetzt bin ich jedenfalls wieder zu Hause. Es ist einfach viieeeel zu windig hier im Moment 😀 Verrücktes schottisches Wetter!

Ich wünschen euch allen noch einen schönen Abend! Am Mittwoch beginnt die Arbeit hier richtig für mich, weil beide Elternteile dann wieder arbeiten gehen müssen.

Eure Sabrina :)

Erste Erkundungstouren auf eigene Faust! + Der Alltag kommt.

Dienstag, 03.03.2015

Guten Abend liebe Leserinnen und Leser :)

It's me again aus dem kalten, windigen, gestern etwas verschneiten Nairn! Hier eine kurze Zusammenfassung der Erlebnisse der letzten Tage:

Am Sonntag bin ich direkt nach dem Frühstück aufgebrochen um meine nähere Umgebung etwas zu erkunden. Beim Herausgehen habe ich natürlich prompt die ältere Lady von nebenan getroffen, die gerade vom Gassi mit ihrem supersüßen braunen kleinen Hund zurückkam. Die Menschen hier sind so nett! Wir haben kurz miteinander gesprochen und ich habe ihr erzählt, dass ich mir etwas die Umgebung anschauen möchte. Und da hat sie direkt vorgeschlagen ob ich nicht einmal mit ihr und ihrem Hund zusammen Gassi gehen möchte. Sie würde mir dann den Wald zeigen. Ich habe mich bei ihr für das Angebot bedankt und gesagt, dass ich mich sehr freuen würde. Dann war das kurze Gespräch auch schon rum und ich bin los. Der Wald hier ist wunderschön und irgendwie ganz anders wie der Deutsche. Er ist noch viel wilder und wuchernder. Ich ging immer weiter den Weg hinauf, bis sich der Wald lichtete und ich auf die Berge und das Meer sehen konnte. Was für ein wunderschöner Ausblick!! Sogar ein Regenbogen schlich sich auf das Bild:

Beim weitergehen musste ich wieder einmal feststellen wie viele Schafe es hier gibt! Wahnsinn!!

Ich hab das Gefühl, dass hier einfach auf jedem Stück Grün Schafe (oder irgendeinanderes Vieh) stehen muss.

Am Montag begann dann der ernst des Lebens! Ich musste das erste mal Bügeln und Staubsaugen (not too bad actually ;) ). War eigentlich noch ganz gechillt.

Mittags habe ich mich dann spontan dazu entschlossen nach Inverness zu fahren und mir die Stadt einfach noch einmal alleine anzuschauen. Giles hat mich freundlicherweise zum Bahnhof gefahren (, weil ich noch keinen Plan hatte wo der ist, jetzt weiß ich's aber!) und dann ging es mit dem Zug nach Inverness. Wunderschöne schottisches Landschaft! Überall nur grün, und wen wunderts: Tausende Schafe! Kleine, große, weiße, braune, schwarze, welche mit Hörnern, welche ohne usw.

Endlich in Inverness angekommen war ich erst einmal verwirrt. Ich konnte gar nicht einfach so den Bahnsteig verlassen, wie man das in Deutschland gewöhnt ist. Da waren solche kleinen Tore und da stand sogar jemand, der aufpasste, dass da niemand drüber klettert. Ich war erst einmal verwirrt. Dann habe ich gesehen wie ein anderer Mann sein Zugticket in einen kleinen Schlitz steckte und daraufhin das Türchen aufging. Na toll, erstmal Zugticket rauskramen! Aber als ich es dann endlich aus den Tiefen meiner Handtasche herausgezogen hatte, hatte der Automat genauso schnell mein Ticket gefressen und ich war mitten in dem kleinen Städtchen.

Klein ist Inverness wirklich. Es ist zwar die Hauptstadt der Highlands, aber irgendwie gibt es dort nicht viel. Zuerst bin ich nur rumgelaufen und habe mir alles nocheinmal genauer angeschaut. Den River Ness z.B.:

Und immer wenn ich das Gefühl hatte mir würde gleich das Gesicht einfrieren (es war nämlich so kalt, dass es zwischendurch auch mal schön geschneit hat!) bin ich in irgendeine Kirche oder in ein Kaffee geflüchtet. Ich habe mir auch kurz das Schloss von Inverness (das heutige erbaut in den 1830/40ern) angeschaut, wo noch heute die Sitzungen des schottischen Parlaments stattfinden:

 

 

Übrigens: Nur der Glaube zählt!!

Nochmal übrigens: In Inverness schließen die Geschäfte um 17:30!!! Aaaalteeeeer :D deswegen musste ich dann leider 'ne halbe Stunde am Bahnhof rumgammeln. Gott sei Dank gab es dort einen beheizten, geschlossenen Warteraum.

Am Dienstag morgen habe ich dann gelernt, was bald meine Routine werden wird. Wie man Connie morgens richtig für den Kindergarten vorbereitet :) Eigentlich ist das alles gar nicht so schwer. Das schwerste ist wahrscheinlich noch Porrige (Haferbrei) zu kochen. Dann habe ich beschlossen, doch zu versuchen meine Hausarbeit zu schreiben, weil es in Inverness eine Unibibliothek gibt, die ganz gut zu sein scheint. Mittags sind wir dann zu Bekannten in Elgin gefahren. Auf der Fahrt wurde ich wieder einmal überrascht. Wir sind an einer Weider mit Tieren vorbei gefahren, die ich ersteinmal nicht erkannt habe. Nach genauerem hinschauen sah ich, dass dort eine ganze Herde Schweine stand! Schweine! Unter freiem Himmel, auf der Wiese, mit Schlamm und Gras unter ihren Füßen! Ich war positiv überrascht. Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben in Deutschland so viele Schweine unter freiem Himmel leben sehen! Meine Gasteltern konnten meine Aufregung nicht ganz verstehen, aber ich habe ihnen dann einfach erklärt, dass Schweine in Deutschland kein so schönes Leben haben.

In Elgin angekommen haben wir dann bei den Bekannten gechillt: Ein sehr nettes Ehepaar mit 2 Kindern :) Lustig, was die für Vorurteile über Deutsch haben (beide haben mal 4 Monate in Düsseldorf gelebt!):

Deutsche lieben es sich zu betrinken!

Joaaa manche lieben das bestimmt 😀 Aber ich musste dann erstmal klarstellen, dass es in Deutschland auch durchaus sehr viele Menschen gibt, die das nicht so mögen.

Deutsche haben das beste Bier und die meisten Bierbrauereien der Welt.

Jop, true story :)

Die Deutsche Sprache klingt unglaublich aggressiv.

Hmmm kann sein, dass sie sich für Nicht-Deutsche so anhört.😛 Der Bekannte kannte z.B. das Video, wo zuerst ein Wort auf Englisch dann Französisch und dann auf Deutsch gesagt wird, z.B.: Butterfly, Papillon,

SCHMETTERLING!

Manche ihrer Ansichten waren auch glaube ich komplett nur auf Düsseldorf bezogen:

Ja man kann da Abends auf der Straße überall Bier kaufen, weil die Kneipen so voll sind. Kp also in Saarbrücken und Koblenz habe ich das jetzt noch nicht erlebt :D

Abends habe ich dann Connie das erste mal ins Bett gebracht. Fast alleine. Sie ist einfach so ein liebes Mädchen!! Ich habe ihr die Geschichte vom Gruffalo vorgelesen (Eine Maus läuft durch den Wald und trifft einen Fuchs, eine Schlange und eine Eule, welche alle die Maus essen wollen. Die schlaue Maus erzählt allen, dass sie sich mit einem Monster namens Gruffalo treffen wird und das das Gruffalo gerne Fuchs, bzw. Schlange oder Eule, isst. Die Raubtiere machen sich dann immer schnell vom Acker, bis dann plötzlich die Maus (oh schreck!) das Gruffalo trifft!! Aber weil die Maus so schlau ist, erzählt sie dem Gruffalo sie sei das meist gefürchteste Tier des Waldes und geht mit ihm zusammen durch den Wald. Sie treffen alle Tiere und diese hauen aus Angst vor dem Gruffalo ab, welches denkt, dass sie aus Angst vor der Maus abhauen würden. Als dann die Maus sagt, dass sie hungrig auf Gruffalo wäre, rennt dieses schnell davon und die Maus kann seelenruhig ihre Nuss essen.) . Ich glaube die werde ich ihr jetzt jeden Tag vorlesen müssen, weil Connie diese heute schon wieder hören wollte :D Als zweites habe ich ihr noch eine andere Geschichte vorgelesen. Dann habe ich ihr noch Twinkle, twinkle gesungen und noch 2 deutsche Gute Nacht Lieder, weil ich keine Englischen kenne. Sie war ganz fasziniert von dieser fremden Sprache!

Heute hab ich eigentlich hauptsächlich gechillt, aber weil Rosy heute Abend zum Chor musste und Giles arbeiten ist, musste ich Connie ganz alleine ins Bett bringen. Es hat alles echt super gut geklappt, außer ihre Schlafuhr zu stellen: weil Connie früher immer einfach irgendwann Mitten in der Nacht vor Rosy und Giles Bett stand, weil sie dachte es wäre Zeit aufzustehen, haben sie eine Uhr gekauft. Wenn man es schafft sie richtig zu programmieren zeigt sie die ganze Nacht einen Stern an, der im Bett bleiben bedeutet, und morgens um 7:30 geht dann die Sonne auf und Connie darf aufstehen. Nach 100 versuchen hat das Einstellen dann auch geklappt. Ich habe ihr ihre Gute-Nacht-Milch gegeben, Gruffalo vorgelesen, Zähne geputzt, noch ein anderes Buch vorgelesen und ihr dann noch ein Paar Gute-Nacht-Lieder gesungen und dann hat sie brav geschlafen und ist auch nicht mehr raus gekommen oder so.

Im Moment schaue ich mir so eine Arte englisches "Das perfekte Dinner" an. Hier kommt irgendwie noch mehr Scheiß im Fernseh als in Deutschland :D Vor dem heutigen Tag habe ich hier noch gar kein Fernseh geschaut! (Liegt an der Lage des Fernsehers und daran, dass Rosy und Giles kaum Fersehen; Genauere Hausbeschreibung kommt noch irgendwann ;) )

So das wars jetzt erstmal. Rosy hat mich in Verbindung mit einem anderen Deutschen Aupair aus Elgin gesetzt. Ich hoffe, dass sie mich dann mal auf einen Ausflug mit einer größeren Aupairgruppe mitnimmt.

Ich hoffe auch, dass es euch allen zu Hause gut geht :)

Eure Sabrina

PS: Da Rosy es jetzt auf Facebook gepostet hat, ist es wohl offiziell! Connie wird Anfang September einen kleinen Babybrother oder eine kleine Babysister bekommen :) Ich weiß es schon seitdem ich hier bin, aber ich wollte warten, bis es kein großes Geheimnis mehr ist. Ich bin richtig aufgeregt ihren Bauch wachsen zu sehen. Im Moment ist das Baby schon so 10 cm groß und auf den Ultraschalbildern sieht es schon richtig aus wie ein kleiner Mensch. Richtig, richtig cool!!!!